Auch in den USA könnte das Blutspenden reformiert werden

Die Frage „Warum sollten schwule Männer nicht genauso wie alle anderen auch Blut spenden dürfen?“ umtreibt mittlerweile viele Menschen. Auch in den USA handelt es sich hierbei um ein wichtiges Thema. Aktuell stehen die Zeichen gut, dass sich hier in Zukunft einiges tun wird. Zumindest, wenn es nach dem Willen einiger Behördenmitarbeiter geht.

Es ist noch nicht allzu lange her, dass das Blut eines schwulen Mannes beim Blutspenden generell nicht akzeptiert wurde. Nun werden jedoch immer mehr Stimmen laut, die fordern, dass sich hier einiges ändern muss.

Hinter den neuen Impulsen steckt die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA. Sie schlägt vor, im Rahmen von Blutspenden generell nicht mehr nach der sexuellen Orientierung eines Menschen zu fragen, sondern sich stattdessen ausschließlich auf dessen Risikoverhalten zu fokussieren.

Blutspenden in den USA

Selbstverständlich soll die Sicherheit nicht leiden

Dass beim Blutspenden mitunter weiter strikte Vorgaben beachtet werden müssen, steht außer Frage. Dennoch gibt es für viele Menschen schon lange keinen Grund mehr, homo- oder bisexuelle Personen anders zu behandeln als heterosexuelle Spender.

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat sich in diesem Zusammenhang vorgenommen, weiterhin wichtige Daten zu sammeln, um hier kein unnötiges Risiko einzugehen. Aktuell arbeiten die Verantwortlichen an einem Arbeitspapier, das sich mit den entsprechenden Richtlinien auseinandersetzt. Dieses soll dann in den kommenden Monaten veröffentlicht werden.

Auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung beim Blutspenden in den USA

In den letzten Jahren hat sich für schwule und bisexuelle Blutspender in den USA viel getan. Bis zum Jahr 2015 war es ihnen nämlich grundsätzlich verboten, Blut zu spenden. Ab 2015 durften sie Blut spenden – allerdings mit der Vorgabe, dass die Betroffenen über einen Zeitraum von einem Jahr keinen (gleichgeschlechtlichen) Sex gehabt haben dürfen.

Ein besonderer Meilenstein folgte im Jahr 2020. Damals wurde die vorgeschriebene Zeitspanne auf drei Monate verkürzt. Wie die Vorgaben nun erneut angepasst werden sollen und wie der neue Vorschlag der FDA im Detail aussehen wird, bleibt bisher noch offen.

Laut einem Bericht, der im Wall Street Journal veröffentlicht wurde, sollen Männer, die in einer monogamen Beziehung leben, dann fortan wie heterosexuelle Blutspender behandelt werden. Zudem würden sowohl Männer als auch Frauen, die erst seit maximal drei Monaten mit einem neuen Partner/ einer neuen Partnerin zusammen sind, gefragt, ob sie während dieser Zeit Analsex hatten. Wenn die Frage mit „ja“ beantwortet wird, sei ein Blutspenden dann nicht möglich – weder für Homo-, noch für Heterosexuelle. Denn: Analsex gilt mit Hinblick auf das HI-Virus immer noch als eine der Hauptrisikoquellen – auch wenn immer mehr Stimmen laut werden, die betonen, dass Männer, die in einer monogamen Beziehung leben, hier anders behandelt werden müssten.

Es tut sich was – Viele freuen sich darüber

Mittlerweile haben sich auch schon einige queere Organisationen zu Wort gemeldet, die das Vorgehen der FDA begrüßen. Gleichzeitig betonen etliche Verantwortliche, dass sie sich selbstverständlich weiter dafür einsetzen werden, dass Diskriminierung auch in diesem Bereich keine Chance hat. Immerhin würden auf Basis der alten Vorgaben ganze Personengruppen stigmatisiert.

Stattdessen sei es sinnvoller, wie es auch schon in einigen Ländern verstärkt gefordert wird, das individuelle Risikoverhalten der Spender zu berücksichtigen.

Blutspenden in den USA

Homo- und bisexuelle Blutspender: Wie ist die Situation in Deutschland?

In Deutschland müssen sich homo- und bisexuelle Männer aktuell an eine verkürzte Karenzzeit von vier Monaten halten, außer wenn sie seit längerer Zeit in einer monogamen Beziehung leben. In diesem Fall entfällt besagte Karenzzeit.

In Zukunft soll die Diskriminierung jedoch auch hier abgeschafft werden – zumindest dann, wenn es nach dem Willen der Ampel Koalition geht. Hier soll dann – wie oben bereits erwähnt – nicht mehr die sexuelle Orientierung, sondern das persönliche Risikoverhalten bewertet werden.

 

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