Texanischer Bischof Strickland bezeichnet Pride Regenbogen als „Sünde“

Auch wenn es immer wieder Hoffnungsschimmer gibt, die vermuten lassen, dass sich die LGBTQ Community und die Kirche einander annähern, sind es Äußerungen wie diese von Bischof Strickland, die zeigen, wie tief der Graben mittlerweile geworden ist.

Joseph Edward Strickland (Bischof Strickland), seines Zeichens texanischer Bischof, hat sich auf twitter zu Wort gemeldet und lässt keine Zweifel daran, wie er zu dem Thema „Pride“ steht. Schon in der Vergangenheit machte er mit homophoben Posts auf sich aufmerksam.

Bischof Strickland gegen Schwulen und Lesben

Stricklands Post im Detail

Bischof Strickland bezeichnet den Pride Regenbogen auf twitter als ein Zeichen, das sich gegen Gott richte. Es werde als eine Rebellion gegen die Gebote Gottes verwendet und verlöre immer mehr an seiner ursprünglichen Bedeutung, die doch eigentlich die Hoffnung gewesen wäre.

Er fordert seine Follower auf, für die Welt und die Kirche zu beten. (Wörtlich: „The rainbow has been co-opted as a sign of sinful pride & rebellion against God’s commandments instead of a sign of hope. Let us pray for the world & the Church to reject the man made idols of our time & to once again bow humbly before almighty God. (…)“.

Bischof Strickland gegen Schwulen und Lesben

Bischof Strickland teilt nicht zum ersten Mal homophobe Inhalte

Wer die Tweets von Bischof Strickland in der Vergangenheit verfolgt hat, weiß, dass es sich bei oben genanntem Post definitiv nicht um seine erste Aussage zum Thema handelt. Vor ein paar Jahren machte er sich beispielsweise dafür stark, dass Kindern in Schulen keine queeren Inhalte mehr vermittelt werden sollen.

Zudem lässt er keine Zweifel darüber aufkommen, dass er der Meinung ist, Homosexualität sei mit Sünde gleichzusetzen.

Charakteristisch für seine Herangehensweise an das Thema scheint es auch zu sein, dass der Bischof seine Themen nicht nur in seinem eigenen Wirkungsbereich, sondern auch übergreifend vertritt. So versuchte er immer wieder, auch anderen Würdenträgern der Kirche zu vermitteln, dass es ihre Aufgabe sei, Homosexualität mit Sünde gleichzusetzen.

Bischof Strickland in der Kritik – unter anderem auch wegen seiner Haltung zur Corona Pandemie

Bischof Strickland machte nicht nur durch homophobe Posts, sondern auch durch andere fragwürdige Aktionen auf sich aufmerksam. So unterzeichnete er einen Aufruf, der von vielen Wissenschaftlern in die Kategorie der Verschwörungsmythen einsortiert wird.

Der Text handelt davon, dass die Corona Pandemie lediglich als Vorwand genommen werde, um die Rechte von Menschen einzuschränken und davon, dass die Gesellschaft durch die Berichterstattung zum Thema in Panik versetzt werde. Letztendlich sei es das Ziel, Individuen zu isolieren, um sie dann zu manipulieren und zu kontrollieren.

Die Figur Bischof Strickland spaltet dementsprechend in vielerlei Hinsicht.

Bischof Strickland gegen Schwulen und Lesben

Wie ist die Situation für queere Menschen in den USA?

Gerade in Regionen, in denen die Kirche in den USA besonders einflussreich ist, hat es die queere Community in den USA erfahrungsgemäß sehr schwer, sich zu behaupten. Dies liegt vor allem daran, dass die amerikanische Kirche sehr konservative Meinungen zu gleichgeschlechtlicher Ehe, Regenbogenfamilien und Co. hat.

Diskussionen darüber, ob es erlaubt sein sollte, dass Schwule und Lesben beispielsweise heiraten (oder generell mehr Rechte bekommen), werden meist sehr offen und dementsprechend öffentlichkeitswirksam geführt.

Die Fronten sind in den USA noch verhärteter als in anderen Teilen der Welt, da der Gegensatz zwischen strenger Kirche und toleranten Gläubigen dort sehr stark ist. Während viele Geistliche queeren Menschen das Fegefeuer androhen, sind die Bürger des Landes in vielen Teilen – wenn auch nicht überall – queer-freundlicher. Für sie schließen sich gleichgeschlechtliche Liebe und Glauben oft nicht aus.

Der Stand der LGBTQ Community ist somit – gerade in den USA – vor allem von dem jeweiligen Bundesstaat und der Rolle der Kirche in der betreffenden Region abhängig.

Würdenträger, wie den texanischen Bischof Strickland zeigt sich von Argumenten gegen seine Statements offensichtlich weitestgehend unbeeindruckt. Erschreckenderweise hat er immerhin auch viele Follower, die seine Posts mit „Likes“ versehen.

 

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