Zum 27. Mal findet in der Schweizer Hauptstadt die Zurich Pride statt. Im Rahmen der friedlichen Bewegung kämpft die Community unter anderem für mehr Sichtbarkeit und für mehr Gleichberechtigung.
Erst vor ein paar Wochen wurde im Land per Volksentscheid abgestimmt, dass es gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt sein soll, zu heiraten. Es gibt jedoch noch einige Schweizer Gesetze, beispielsweise rund um das Blutspenden homosexueller Männer, die zeigen, dass es noch ein langer Weg bis zur Gleichberechtigung ist. (Übrigens: Bei der Schweiz handelt es sich nicht um das einzige Land, in dem schwule Männer kein bzw. nur unter bestimmten Umständen Blut spenden dürfen. Auch in Deutschland wird pauschalisiert von einem höheren Risiko, die Betroffenen könnten unter einer unerkannten Infektion leiden, ausgegangen.)
Die Verantwortlichen rund um die Zurich Pride haben ihren Fokus in diesem Jahr einmal mehr an aktuelle Geschehnisse angepasst. So zeigen viele Statistiken beispielsweise, dass in der heutigen Zeit vor allem transsexuelle Menschen von Diskriminierungen unterschiedlichster Art betroffen sind.

Zurich Pride legt Schwerpunkt auf transsexuelle Menschen

Zurich Pride: „trans*normal – Mensch bleibt Mensch“

In einer Pressemitteilung veröffentlichten die Veranstalter das Motto, unter dem die 27. Zurich Pride stattfinden wird: „trans*normal – Mensch bleibt Mensch“. Des Weiteren machen die Verantwortlichen einmal mehr deutlich, dass der Umstand, dass ein Mensch transsexuell ist, keinen Grund liefert, um ihn zu diskriminieren.
Im Laufe der Zeit hat sich mit Hinblick auf die Stellung transsexueller Menschen in der Gesellschaft einiges getan. Immer mehr Queers entschließen sich dazu, sich so zu zeigen, wie sie sind und möchten auch genau so akzeptiert werden. Es gibt jedoch auch viele Menschen, die Transsexualität nicht als eine Frage der Identität, sondern vielmehr als Fetisch betrachten.
Besonders beeindruckend ist es, immer wiederzusehen, dass sich die einzelnen Gruppen in der Community mittlerweile deutlich mehr unterstützen als es noch vor Jahren der Fall war. Genau dieses Bild dürfte sich auch einmal mehr während der Prides 2022 zeigen.

Transsexuelle in der Schweiz – wie ist der aktuelle Stand?

Im Bereich der transsexuellen Rechte konnte die Community in der Vergangenheit bereits einige Erfolge erzielen. So stellt es beispielsweise für transsexuelle Menschen seit dem 1. Januar 2022 in der Schweiz kein Problem mehr dar, ihr Geschlecht beim Amtsgericht oder dem Zivilstandsamt ändern zu lassen.
Vorher war das Procedere weitaus umständlicher. Denn: die Betroffenen mussten sich vor einem Gericht verantworten und ihr Geschlecht „beweisen“. Was letztendlich vielen dabei half, ihr Recht durchzusetzen, wurde von zahlreichen Menschen (zurecht) als sehr diskriminierend empfunden.
Ergänzend zur Antirassismus-Strafnorm wurde am 9. Februar 2020 der Zusatz eingetragen, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden dürfe.
Die Entscheidung, sich im Rahmen der Zurich Pride dieses Mal auf Transsexualität zu fokussieren, erscheint vor diesem Hintergrund wie eine wichtige Ergänzung in einer Zeit, in der sich – gerade in diesem Bereich – einiges verändert.

Die Zurich Pride Week 2022 im Detail

Die diesjährige Pride Week in Zürich findet vom 6. bis zum 19. Juni 2022 statt. Im Rahmen dieser Woche wird es einige Veranstaltungen und wichtige Demonstrationen geben. Wie immer soll ein politischer Umzug die Standpunkte und Forderungen der Community verdeutlichen. Ergänzend dazu ist auch ein kleines Festival geplant, um die Menschen mit positiver Stimmung zusammenzubringen.
Selbstverständlich sind die Veranstalter darauf bedacht, die Zurich Pride Week nur unter den aktuellen Gesundheitsbestimmungen stattfinden zu lassen. Dementsprechend bleibt zu hoffen, dass die Corona Pandemie den Plänen der Veranstalter keinen Strich durch die Rechnung macht und alles wie geplant stattfinden kann.

 

Hier ist übrigens das Statement von Patton Oswalt zum Silvesterfoto mit Dave Chapelle

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