Volksverhetzungsprozess gegen polnischen Prieser eingestellt

Der polnische Priester Dariusz Oko hat Queers in einer Zeitschrift unter anderem als „Parasiten“ bezeichnet. Daher wurde er wegen Volksverhetzung angeklagt.
Ein Fakt, der nun für viel Enttäuschung – vor allem innerhalb der Community – sorgen dürfte: Der Prozess wurde nun gegen die Zahlung einer Auflage in Höhe von 3.000 Euro eingestellt.

Der Volksverhetzung Prozess von Darisuz Oko

Was war passiert?

Dariusz Oko hatte schwule Menschen als „Parasiten“ und als „Krebsmetastasen“ bezeichnet. Hierauf wurde er von einem anderen Priester, Wolfgang Rothe, angezeigt. Der damalige Strafbefehl belief sich auf eine Summe von 4.800 Euro. Oko entschied sich dafür, Einspruch einzulegen und so war klar: Es musste eine Verhandlung geben. Die Vorwürfe, mit denen der polnische Priester hierbei konfrontiert wurde, waren weitreichend. Unter anderem wurde erklärt, er habe Menschen zum „Hass aufgestachelt“ und andere beschimpft.

Immer wieder versuchte Oko, zurückzurudern. Eine seiner bekanntesten Aussagen ist, dass er mit den Beschimpfungen lediglich die homosexuellen Missbrauchstäter innerhalb der katholischen Kirche gemeint habe. Er bereue sein Statement aber und würde sich entschuldigen. Auch der zuständige Redakteur wird zur Kasse gebeten. Er muss 4.000 Euro an den „Weißen Ring“ zahlen.

Ein genauer Blick auf den Artikel

Wer sich einmal die Zeit nimmt, sich mit dem kompletten Artikel zu befassen, um den es bei der Anklage geht, dürfte Schwierigkeiten damit haben, die Aussagen Okos rund um eine „eingeschränkte Gruppe“ zu glauben. Der Titel seines Statements lautet „Über die Notwendigkeit, homosexuelle Cliquen in der Kirche zu begrenzen”. Unter anderem erklärt er, die Kirche sei in den Augen Jesu kein „Schwulenclub“, leide aber unter einem „homosexuellen Verfall“.

Gleichzeitig betonte er, schwule Priester könnten nicht „bekehrt“ werden, da sie bereits zu „verdorben und degeneriert“ seien. Stattdessen solle man für sie beten und überlegen, „wie man Jungen, junge Geistliche, sich selbst und die ganze Kirche vor ihnen schützen kann“.

Der Volksverhetzung Prozess von Darisuz Oko

Nicht die einzigen homophoben Äußerungen

Dariusz Oko ist innerhalb der katholischen Kirche in Polen eines der bekannteren Gesichter. Dort hat er unter anderem auch viele Anhänger und Anhängerinnen, die ihn auch während des besagten Gerichtsprozesses unterstützt haben.

Dass das Ganze nun mehr oder weniger unspektakulär und mit der Zahlung der entsprechenden Summen zu Ende gegangen ist, ist für viele in mehrfacher Hinsicht ernüchternd.

Unter anderem auch deswegen, weil Oko seinen veröffentlichten Artikel und die entsprechenden Äußerungen immer wieder verteidigte und nicht müde wurde, zu erklären, dass er nicht über jeden Homosexuellen sprechen würde, sondern nur über die, die als Priester Verbrechen begehen würden.

Viele Queers und viele Menschen, die sich mit der Community verbunden fühlen, haben offenbar Probleme, genau das zu glauben. Nach der Zahlung der Auflage muss Darisuz Oko jetzt jedoch eigentlich nichts mehr fürchten. Der Vorwurf der Volksverhetzung ist nun fürs Erste vom Tisch… Auch wenn das Thema den Geistlichen, und vielleicht auch die katholische Kirche, in Zukunft sicherlich noch begleiten wird.

Die Kirche und Homosexuelle: Eine Kombination, die immer wieder für Zündstoff sorgt

Homophobie spielt auch innerhalb der Kirche immer noch eine erschreckend große Rolle. Während es manche hier „einfach nicht gut finden“, sich vorzustellen, dass schwule Männer zum Beispiel Priester werden können, wettern auch viele Geistliche in leitenden Positionen immer wieder gegen die Community.

Unter anderem wird hier, beispielsweise in den USA oder in osteuropäischen Staaten, Homosexualität als „Sünde“ deklariert. Es gibt mittlerweile aber auch viele Gegenbewegungen, deren Ziel es ist, darüber aufzuklären, wie gut sich Queerness und Glaube miteinander kombinieren lassen… Und dass Gott ALLE seine Kinder liebt.

 

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