Wohin werden queere Menschen nach ihrer Ankunft gebracht?

Aufgrund der aktuellen Lage in der Ukraine gibt es immer mehr Menschen, die ihre Existenz aufgeben und in ein sicheres Land fliehen müssen. Mittlerweile wird deutlich, dass sich unter den vielen geflüchteten Menschen einige befinden, die eine besondere Schutzbedürftigkeit oder Vulnerabilität aufweisen.

Im Berliner Senat wird nun genau auf diese Personen geblickt und überlegt, wie diese am besten untergebracht und unterstützt werden können. Zur Zielgruppe dieser unkomplizierten und möglichst schnellen Hilfsleistungen gehören diejenigen, die beispielsweise eine besondere medizinische oder pflegerische Behandlung benötigen, aber auch Personen, die der LGBTQI+ Community angehören. Unter anderem soll so für homo-, bi- und transsexuelle Menschen ein geschützter Raum geschaffen werden – trotz (oder gerade wegen) der zahlreichen negativen Umstände, die die Flucht bereits mit sich gebracht hat.

Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge

Was wird genau geplant?

Die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Katja Kipping hat eine Vorlage eingebracht, die sich mit der Unterbringung, Verteilung und Versorgung von schutzbedürftigen Menschen und LGBTQI+ Menschen befasst.

Im Laufe der Diskussion wurde die Notwendigkeit besonderer Einrichtungen verdeutlicht. Diese sollen dabei helfen, jedem geflüchteten Menschen Schutz und notwendige Behandlungen zukommen zu lassen. Am Dienstag hat der Senat grünes Licht für das Errichten dieser Gebäude gegeben.

Mitglieder der LGBTQI+ Community, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, sollen nun von einem Rahmen profitieren, der sie vor Diskriminierung und Gewalt schützt. Auf die Worte folgten bereits einige Taten. Berlin hat schon die ersten Schritte eingeleitet, um die Pläne unbürokratisch umzusetzen.

Was bedeutet der Beschluss für die Versorgung von Flüchtlingen?

Berlin ist eine der Städte, in der besonders viele Flüchtlinge aus der Ukraine ankommen. Falls die Personen nicht direkt der Hauptstadt zugewiesen wurden, müssen sie auf die anderen Bundesländer verteilt werden.

Handelt es sich jedoch um Personen, die eine besondere Schutzbedürftigkeit oder Vulnerabilität aufweisen, ist es inzwischen Berlins Aufgabe, eine entsprechende Behandlung und Unterkunft zu garantieren.

Ein umfangreiches Unterfangen, von dem jedoch die Community auf besondere Weise profitieren kann.

Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge

Was geschieht mit LGBTQI+ Geflüchteten?

Geflüchtete, die sich selbst der LGBTIQ+ Community zuordnen, können dies bei ihrer Anmeldung ganz unkompliziert angeben. Sie werden dann nur an die Bundesländer weitergeleitet, die eine Anlaufstelle für diesen Personenkreis bieten können.

Die gute Nachricht ist: Mittlerweile gibt es immer mehr öffentliche Einrichtungen, die für die LGBTQI+ Community bestimmt sind und die Möglichkeit bieten, sich aktiv auszutauschen. Hierbei wird auch immer mehr Wert auf individuelle Details gelegt.

So bleiben transsexuelle Menschen beispielsweise oft in Berlin, weil es hier – gerade im Vergleich zum Rest der Bundesrepublik – vergleichsweise viele Angebote für diese Form der Queerness gibt.

Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge

Warum werden queere Flüchtlinge eigentlich besonders geschützt?

Dafür, dass queere Flüchtlinge aus der Ukraine besonders geschützt werden, gibt es einen Grund. Der Umstand, dass sich zwei russische Asylbewerber, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekannten, vom Berliner Flüchtlingsamt abwertend behandelt wurden, schlug hohe Wellen.
Sie sollen explizit darum gebeten haben, in einer Unterkunft untergebracht zu werden, die für Menschen mit besonderer Vulnerabilität gedacht ist. Die beiden Russen begründeten ihren Wunsch damit, dass sie befürchten, in einer „allgemeinen Notunterkunft“ mit Diskriminierung und Gewalt rechnen zu müssen. Trotz des besonderen Schutzstatus wurden sie einer klassischen Notunterkunft zugewiesen. Viele Verantwortliche entschieden: Genau DAS muss sich ändern.

Bis jetzt sind insgesamt mehr als 300.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Europaweit ist die Zahl bedeutend höher. Mittlerweile reisen auch viele Geflüchtete wieder zurück in die Ukraine, um die Truppen zu unterstützen oder hilfsbedürftigen Menschen unter die Arme zu greifen.

 

Hast du dich auch schon immer gefragt, wie “LGBTQ” freundlich ist die Ukraine?

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