Trans Frau kämpft in Düsseldorf weiter gegen Diskriminierung im Berufsleben

Es ist immer wieder erschreckend, wie Trans-Personen in der heutigen Zeit immer noch diskriminiert werden. Ein Beispiel, das es unter anderem auch in die Medien schaffte, ist der Skandal rund um den Umgang mit einer Trans-Frau aus Moers. Ihr Fall wurde nun vor dem Düsseldorfer Amtsgericht verhandelt.

Sie hatte sich bei einem privat geführten Pflegeheim beworben und wurde aufgrund ihrer Transsexualität nicht eingestallt. Jetzt möchte sie hierfür eine Entschädigung erwirken.

Trans Frau kämpft gegen Diskriminierung

Was war passiert?

Hierbei handelt es sich um eine Frage, die naheliegt. Weshalb klagt die Trans Frau auf Entschädigung? Was war genau passiert?

Der Grund für ihr Agieren ist, dass sie sich diskriminiert fühlt. Im letzten Herbst absolvierte sie ein Probearbeiten in einem privaten Pflegeheim. Das Ganze sei eigentlich gut verlaufen und auch der potenzielle Arbeitgeber sei mit ihrer Leistung zufrieden gewesen. Dennoch erhielt sie auf ihre Bewerbung eine Absage. Sie ist sich sicher, dass dies an ihrer Geschlechtsidentität liegt und beschloss, sich zu wehren.

Im Rahmen einer Verhandlung wurde das Thema nun weiter aufgearbeitet. Die Betreiberin des privaten Seniorenheims hatte der Klagenden eine Summe von 4.000 Euro als Entschädigung angeboten. Diese wollte jedoch 6.000 Euro, da das Verhalten der verantwortlichen Arbeitgeberin nicht mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz vereinbar sei.

Jetzt haben die Parteien noch etwa zwei Wochen Zeit, um sich über das weitere Vorgehen bzw. die Entschädigungssumme einig zu werden.

Woher kommen die Diskriminierungsvorwürfe?

Fest steht: Die Diskriminierungsvorwürfe, die von der Klägerin erhoben werden, kommen nicht von ungefähr. Als besonderen Anhaltspunkt dafür, dass ihr die Stelle verweigert wurde, führt sie auf, dass sie der Heimleiter in einer Nachricht, die er auf ihrer Mailbox hinterließ, hin und wieder mit „Herr“ und hin und wieder mit „Frau“ angesprochen hätte. Letztendlich habe er auch gesagt, dass das „Nein“ zu ihrer Bewerbung durch „ihre Neigung“ begründet werden würde.

So hätten angeblich einige Bewohner und Bewohnerinnen des Heims erklärt, sie würden sich nicht von der Trans-Frau pflegen lassen wollen. Die Verantwortlichen des Heimes haben sich mittlerweile bei der Klägerin entschuldigt.

Heim befindet sich angeblich in einer Zwickmühle

Den aktuellen Statements zufolge haben die Betreiber der Pflegeeinrichtung kein Problem damit, eine Trans-Frau einzustellen. Gleichzeitig sei es aber auch wichtig, dass das Heim die Wünsche der Bewohner und Bewohnerinnen ernst nehme und auf sie reagiere. Dementsprechend läge das Problem rund um die Einstellung nicht bei den Betreibern, sondern vielmehr bei den zu pflegenden Menschen. Sie hätten transsexuellen Menschen gegenüber Vorurteile.

Ein weiteres Problem sei, dass sich die ausgeschriebene Stelle auf die Arbeit in der Nachtschicht bezog. Hier sind die Pflegeheime ohnehin weniger stark besetzt. Die Folge: Wer als Bewohner oder als Bewohnerin – warum auch immer – nicht von einer bestimmten Person gepflegt werden möchte, hat so gut wie keine Ausweichmöglichkeit. Tagsüber gestaltet sich die Situation hier ein wenig anders. Da hier dann mehr Personal vor Ort ist, ergibt sich ein deutlich höheres Maß an Flexibilität für alle Beteiligten.

Zumindest scheinen sich die Verantwortlichen in der Pflegeeinrichtung und die klagende Partei einig zu sein. Auch die Forderungen von 4.000 Euro und 6.000 Euro sind nicht allzu weit voneinander entfernt.

Statistiken und Umfragen zeigen: Transsexuelle werden auch heute noch diskriminiert

In Umfragen zeigt sich immer wieder, wie viele Transsexuelle im Alltag Diskriminierungen ausgesetzt sind. Unter anderem bewies vor nicht allzu langer Zeit auch Beatrix von Storch (AfD), dass es ihr offenbar schwerfällt, einen Menschen, der sich nicht seinem angeborenen Geschlecht zugehörig fühlt, korrekt anzusprechen.
Umso wichtiger ist es, die Gesellschaft diesbezüglich noch weiter zu sensibilisieren und immer wieder auf diesen Missstand aufmerksam zu machen.

 

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