In Thailand bleibt die Ehe für alle weiterhin verboten

Thailand gilt eigentlich als weder besonders homophob noch als extrem queerfreundlich. Umso erschreckender und ernüchternder ist es, dass das Land nun beschlossen hat, am Verbot der Ehe für alle festzuhalten. Lesben und Schwule dürfen hier dementsprechend auch weiterhin nicht heiraten. Die entsprechende Entscheidung wurde vom thailändischen Verfassungsgericht gefällt.

Die Begründung: die Entscheidung, homosexuelle Paare nicht heiraten zu lassen, stünde einer Gleichbehandlung nicht im Wege. Eine Ehe habe zwischen Mann und Frau stattzufinden.

Thailand verbietet Ehe für alle weiterhin

Wie gestaltet sich die Situation für Queers in Thailand?

Wie bereits erwähnt, definiert das thailändische Gesetz die Ehe als eine Verbindung zwischen Mann und Frau – und schließt damit homosexuelle Paare aus. Im Gegenzug gehört das Land zu den Ländern, in denen es jedoch vollkommen legal ist, schwul oder lesbisch zu sein. Seit der Mitte der 1950er Jahre müssen sich Queers somit vor dem Gesetz nicht mehr verstecken. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie hier nicht auch – wie in anderen Ländern der Welt – der Gefahr homophober Übergriffe ausgesetzt wären.

Plus: es gibt keine staatliche Anerkennung der entsprechenden Partnerschaften. Dabei würde es sich wahrscheinlich genau hierbei um einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung und einem Umdenken in den Köpfen der Menschen handeln.

Viele geben sich mit dem Urteil in Thailand nicht zufrieden

Die Entscheidung, gleichgeschlechtliche Ehen in Thailand weiterhin nicht anzuerkennen, schlug hohe Wellen. Viele Aktivistinnen, die sich für die Szene und die Community im Land engagieren, riefen dazu auf, den Beschluss erneut zu überdenken. Das Credo, das in diesem Zusammenhang immer wieder betont wurde: die Bitte, mehr auf die gleichen Rechte von Queers zu achten und entsprechend nachzubessern.

Ob die Proteste schlussendlich zum Erfolg führen werden, bleibt abzuwarten. Normalerweise gelten die Entscheidungen als quasi unumstößlich – ein Aspekt, der auch in der Vergangenheit immer wieder zu Diskussionen führte. Dementsprechend verwundert es nicht, weshalb auch die jüngste Entscheidung wieder derart intensive Emotionen hervorruft, nicht nur innerhalb der Community, sondern auch bei den Menschen, die sich mit der Szene identifizieren können.

Ein Blick in die Glaskugel…

Trotz der eigentlichen Unumstößlichkeit der Urteile des Verfassungsgerichts gibt es ein Detail, das ein wenig Hoffnung darauf macht, dass sich in Zukunft einiges für die Queers in Thailand ändern könnte. Denn: das Land gilt schon länger als eine Art „Vorreiter“, wenn es darum geht, Schwule und Lesben zu akzeptieren und als Teil der Gesellschaft anzusehen.

Vielen Community Mitgliedern in anderen Ländern des Kontinents geht es weitaus schlechter. Es gibt jedoch auch ein Land, dass – zumindest mit Hinblick auf die Ehe für alle – die Nase vorn hat. So ist es in Taiwan möglich, als schwules oder lesbisches Paar zu heiraten.

Möglicherweise lenkt das Verfassungsgericht doch noch ein? Die Grundvoraussetzungen stehen zumindest nicht allzu schlecht.

Welche Auswirkungen haben Gesetze auf das Denken der Menschen?

Sicherlich wäre es ein wenig zu weit gefasst, per se davon auszugehen, dass eine Gesetzänderung – zum Beispiel im Rahmen der Ehe für alle – dafür sorgen würde, dass plötzlich ein Großteil der Kritiker auf der Seite der Community stehen würde.

Sobald der Staat sich jedoch dazu entschließt, hier einen Schritt auf Queers zuzugehen, könnte es durchaus sein, dass sich auch die Gesellschaft offener dem Thema gegenüber zeigt – immerhin wird dann „von offizieller Seite“ gebilligt, dass auch gleichgeschlechtliche Paare, die sich lieben, zusammen sein dürfen. Der psychologische Effekt eines derartigen Absegnens sollte sicherlich nicht unterschätzt werden.

Was die Zeit im Falle der Entscheidung rund um die Ehe für alle in Thailand bringt, wird sich zeigen.

 

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One response to “Thailand verbietet Ehe für alle weiterhin”

  1. Ich habe nichts einzuwenden gegen eine Ehe für alle.man sollte in Thailand umdenken in diesem Fall.

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