Auch Shirley Manson hat sich nun als „nicht-binär“ geoutet

Die Musikwelt ist um ein weiteres Outing reicher. Shirley Manson, die Sängerin der Band Garbage, hat sich als nicht-binär geoutet.

Gleichzeitig hat sie es sich nicht nehmen lassen, zu erklären, mit ihrem Outing habe sie bewiesen, „mehr Eier“ zu haben als andere in der Band. Was dieser Zusatz genau heißt, sei dahingestellt. Fest steht, dass es Shirley scheinbar wichtig war, für sich selbst eine klare Linie zu ziehen und in der Öffentlichkeit zu sich zu stehen.

In einem Interview mit scotsman.com erklärte sie, sie sei eine Frau mit männlichen Eigenschaften. Schon früh habe sie damit begonnen, sich mit dem Bereich des Nicht-Binären auseinanderzusetzen. Offensichtlich war es für sie nun der richtige Zeitpunkt, sich der Welt mitzuteilen.

Shirley Manson ist nicht-binär

Wer sind Garbage?

Die Band Garbage gehört zu den Künstlern, die es schon seit mehreren Jahrzehnten schaffen, immer wieder von sich Reden zu machen. In der Mitte der 1990er Jahre nahm ihre Karriere so richtig Fahrt auf. Erst zu dem Zeitpunkt, als die Single „Androgyny“ veröffentlicht wurde, erlitt die Band einen Tiefschlag. Denn: da hier – zumindest für die damalige Zeit – Grenzen überschritten wurden, wurde er in der Öffentlichkeit teilweise sehr kritisch wahrgenommen. Dies führte sogar so weit, dass sich manche Radiostationen weiteren, „Androgyny“ überhaupt zu spielen.

Besonders interessant: eigentlich wurde in dem Song genau das thematisiert, was das „Nicht-Binär“-Sein ausmacht. Es ging darum, die Grenzen zwischen den Geschlechtern mehr miteinander verschwimmen zu lassen und sich von gesellschaftlichen Zwängen zu befreien. In gewisser Weise können Garbage und Frontfrau Shirley dementsprechend sogar als Vorreiter und Vorreiterinnen der Szene angesehen werden.

Leider zeigte sich damals, dass die Gesellschaft offensichtlich zu großen Teilen noch nicht bereit dazu war, diese Art des „Andersseins“ zu akzeptieren.

Garbage sind wieder da

Wahrscheinlich waren es auch Texte wie die von „Androgyny“, die dafür gesorgt haben, dass sich Garbage auch während des oben erwähnten „Karriereknicks“ innerhalb der Gay-Szene einer besonderen Beliebtheit erfreuten.

Hinzu kommt, dass sich die Zeiten geändert haben und die Band längst wieder am Start ist. Erst im Sommer diesen Jahres gab es mit „No Gods No Masters“ wieder musikalisches Futter.

Ein Blick auf die Songs und die Texte zeigt, dass Garbage sich auch heute nicht den Mund verbieten lassen. Sie singen teilweise über unbequeme Themen und haben kein Problem damit, den Finger auf künstlerische Weise in die Wunde zu legen.

Die Entwicklungen rund um die Frontfrau der Band zeigt jedoch auch einmal mehr, welch große Rolle die Sprache in Bezug auf die Stärkung von Personengruppen spielen kann.

Shirley Manson ist nicht-binär

Wenn „das Kind“ einen Namen bekommt

Als der Song „Androgyny“ veröffentlicht wurde, gab es noch keine wirkliche, offizielle Bezeichnung für Menschen, die sich weder als weiblich noch als männlich ansahen und sich dafür aussprachen, die Grenzen zwischen den Geschlechterrollen aufzuweichen.

Mittlerweile ist die Gesellschaft in dieser Hinsicht jedoch deutlich sensibler geworden. Oder anders: Queers müssen sich nicht mehr zwischen „schwul“ und „lesbisch“ entscheiden, sondern verfügen über weitaus mehr Möglichkeiten, um sich möglichst umfassen in ihrer Person darzustellen.

Dementsprechend ist es aktuell sicherlich kein Zufall, dass sich gerade jetzt immer mehr Künstler als nicht- oder non-binär outen. Manchmal braucht es einen Begriff für das, was man fühlt, um zu erkennen: JA! Genau das ist es! – und: ich bin nicht allein.

 

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