Publikum soll darüber entscheiden, wer Deutschland beim ESC vertritt

Im kommenden Jahr soll sich in Bezug auf Deutschlands Teilnahme am ESC einiges ändern. Besonders interessant: in Zukunft soll das Publikum darüber entscheiden, wer bei dem Wettbewerb auftreten darf. Das Vorgehen, hierüber eine Jury bestimmen zu lassen, hatte immer wieder zu Kritik geführt. Nun plant man offenbar eine neue Vorgehensweise.

Die Zuschauer und Zuschauerinnen dürfen sich dann zwischen insgesamt fünf verschiedenen Künstlern entscheiden. Eine entsprechende Information wurde seitens des Norddeutschen Rundfunks herausgegeben. Der Sieger oder die Siegerin darf Deutschland dann beim „Lied für Turin“ vertreten.

Publikum entscheidet über ESC Vertreter

In letzter Zeit wurde immer mehr Kritik am bestehenden Jury System laut

Wer sich nach den letzten ESCs in den Sozialen Netzwerken umschaute, erhielt immer wieder den Eindruck, dass sich viele Zuschauer von der Jury „überrumpelt“ fühlten. Die Meinungen darüber, wer letztendlich für das eigene Land zum Wettbewerb antreten sollte, gingen mitunter stark auseinander. Dieser Kritik scheint nun Gehör geschenkt worden zu sein.

Ob die Platzierung somit im kommenden Jahr höher ausfällt, bleibt abzuwarten. Fest steht: in den letzten Jahren hat sich Deutschland beim ESC nicht mit guten Rankings schmücken können. Frei nach dem Motto „Es kann nur besser werden!“ ist es dementsprechend vielleicht tatsächlich an der Zeit, einem neuen System eine Chance zu geben.

Ein Blick zurück: Der ESC 2021 – Jendrik landet auf dem vorletzten Platz

Eigentlich handelte es sich hierbei um eine wichtige Botschaft. Der deutsche ESC Teilnehmer Jendrik sprach sich mit seinem Song „I don’t feel hate“ für mehr Toleranz und gegen Hater aus. Schlussendlich reichte es jedoch nur für den vorletzten Platz. Lediglich Großbritannien war am Ende der Punktevergabe noch weiter hinten angesiedelt.

Ob es letztendlich an der Performance, am Song oder an der starken Konkurrenz lag, kann sicherlich nicht mehr geklärt werden. Fest steht aber auch, dass sich Deutschland auch in den Vorjahren mit Platzierungen im hinteren Bereich zufriedengeben musste. Zuletzt schaffte es Michael Schulte im Jahr 2018, vergleichsweise hoch zu klettern. Platz 4! Es geht doch!

Wer nimmt für Deutschland am ESC 2022 teil?

Die Bewerbungsphase für die Teilnahme für Deutschland am ESC 2022 läuft. Wer möchte kann sich ab sofort auf den Seiten von eurovision.de bewerben. Unter allen Bewerbern und Bewerberinnen werden – von einer Jury – fünf Acts ausgesucht, die sich dann der Abstimmung der Zuschauer stellen. In deren Hand liegt es dann, zu entscheiden, wer das Land schlussendlich vertreten darf.

Der ESC 2022 findet dann Mitte Mai in Turin statt. Und wer weiß? Vielleicht gelingt es ja dann, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen?

Der ESC und die Community – eine (immer noch) starke Verbindung

Die Verbindung zwischen dem ESC und der Queer Community ist immer noch sehr ausgeprägt. Und das, obwohl sich der Wettbewerb im Laufe der Zeit stark verändert hat. Schon lange wird nicht mehr nur auf eingängige Songs und weitestgehend harmonische Melodien gesetzt. Spätestens seit Lordi ist klar, dass es im Rahmen des Musik Events durchaus möglich ist, härtere Töne anzuschlagen.

Gleichzeitig wird der ESC auch immer mehr als Plattform für das Vermitteln politischer Botschaften rund um Diversity und Toleranz genutzt. Viele Sänger und Sängerinnen, die sich offen für die Community einsetzen, jedoch aus einem Land kommen, in dem die Rechte von Homosexuellen teilweise stark eingeschränkt werden, sehen sich immer wieder Beschimpfungen und Bedrohungen unterschiedlichster Art ausgesetzt.

Bleibt zu hoffen, dass die Liebe zur Musik und zur Kunst die Fans des ESC auf der ganzen Welt auch in Zukunft noch weiter zusammenschweißt und ein starkes Zeichen gegen Ausgrenzung setzt – unabhängig davon, wer bestimmt, welcher Act für welches Land auf der Bühne steht.

 

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