Norwegischer Handballer Ola Hoftun Lillelien outet sich als homosexuell

Selbst in der heutigen vergleichsweise offenen Gesellschaft wirken Outings aus der männlichen Sportwelt oft als „besonders“. Manche Fans reagieren mit Empörung, die meisten aber mit Toleranz und Verständnis. Nun hat sich mit Handballer Ola Hoftun Lillelien ein weiterer männlicher Sportler als homosexuell geoutet.

Auch er dürfte sich viele Gedanken darüber gemacht haben, die die Menschen reagieren werden.

Ola Hoftun Lillelien hat sich geoutet

„Ich werde bei einem hübschen Jungen landen“

Ola Hoftun Lillelien spielt in der Erstliga bei Drammen HK, einer Stadt mit etwa 100.000 Einwohnern in der Nähe von Oslo. Bevor er sich öffentlich auf seinem Instagram Profil als homosexuell outete, ging er zu Freunden, Familie und seinen Teamkameraden und meinte zu ihnen, dass er wohl nicht bei einem hübschen Mädchen, sondern eher bei einem hübschen Jungen landen werde.

Die Reaktionen seines direkten Umfeldes sollen ausschließlich positiv ausgefallen sein. Unter anderem auch deshalb entschloss er sich, den nächsten Schritt zu gehen und öffentlich über seine sexuelle Orientierung zu sprechen.

Für sein „großes Outing“ wählte der 22-jährige Handballspieler einen passenden Tag.

Outing an einem besonders feierlichen Jubiläum

Der Handballer nutzte den 50. Jahrestag der Legalisierung von Homosexualität in Norwegen, um ganz offen und selbstverständlich zu sich selbst zu stehen.

Hierzu zog er unter anderem das Zitat des Königs Harald V. heran. Dieser äußerte sich im Jahre 2016 wie folgt: „Norwegerinnen und Norweger sind Mädchen, die Mädchen lieben, Jungs, die Jungs lieben, und Jungs und Mädchen, die einander lieben.”. Mehr braucht es eigentlich nicht für ein klares – und zugegeben herzerwärmendes – Statement.

Sein Post auf Instagram hat mittlerweile Likes im fünfstelligen Bereich. Unter dem Bild finden sich zahlreiche positive Kommentare, die einen wunderbaren Beweis dafür darstellen, dass Homosexualität auch unter Sportlern mittlerweile als selbstverständlich angesehen werden sollte. Auch Ola Hoftun Lillelien ist sehr positiv davon überrascht, dass es bisher kaum Anfeindungen gab. Er habe lediglich „zwei negative Nachrichten“ auf sein Outing erhalten.

Ein User riet ihm dazu, in die Damenmannschaft zu wechseln und ein anderer kritisierte, dass er so kein Vorbild sein könne. Mit dieser Form der Kritik und Beleidigungen dieser Art könne er jedoch souverän umgehen.

Mit einem Dank an die LGBTQI+ Aktivisten und Aktivistinnen

Im Rahmen seines Outings bedankte sich Hoftun Lillelien bei den vielen Aktivisten und Aktivistinnen der LGBTQI+ Community. Nur sie seien dafür verantwortlich, dass ein Outing heutzutage kein Karriereaus im Sport mehr bedeuten würde. Zudem habe er auch die zahlreichen positiven Reaktionen der Arbeit dieser Menschen zu verdanken.

Zum Schluss betonte er erneut, dass Sport für Jedermann da sei,… ganz gleich welcher Sexualität der jeweilige Mensch angehöre. Das Einzige was beim Sport zähle, seien das Engagement und die erbrachte Leistung.

Homosexualität im Sport: Für viele leider noch immer ein Problem

Obwohl die westliche Gesellschaft gerade in Bezug auf Homosexualität oft ein liberales Weltbild zeigen möchte, in dem auch homosexuelle und queere Menschen einen Platz haben, gibt es immer noch Bereiche, in denen die gleichgeschlechtliche Liebe ein Tabuthema ist. Die männliche Sportwelt gehört definitiv dazu. Jedoch gibt es immer wieder männliche Sportler, die zu ihrer Homosexualität stehen und sich öffentlich outen. Sie werden von der Community oft als echte Vorbilder gefeiert.

Es bleibt abzuwarten, wie viele queere Sportler sich in Zukunft noch öffentlich zu ihrer Sexualität bekennen werden.

 

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