BR-Rundfunkrat immer noch ohne queere Vertretung

Kürzlich wurde während der 642. Sitzung des BR Rundfunkrates ein neuer Vorsitzender gewählt. Godehard Ruppert bekleidet nun die Position. Mit dem Gesamt-Ergebnis sind jedoch nicht alle zufrieden. Unter anderem deswegen, weil nicht alle Personengruppen gleichermaßen berücksichtigt würden.

Dementsprechend wurde schon jetzt viel Kritik an der Wahl geäußert.
So bestehe das Gremium lediglich zu einem Drittel aus Frauen vertreten. Politikerin Susanne Kurz äußerte sich hierzu, sie freue sich „auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen und Kolleginnen“. Es sei jedoch ein „Wermutstropfen“, dass der Frauenanteil immer noch bei einem Drittel „dümpelt“.

Eine queere Vertretung gibt es ebenfalls nicht. Dies bemängelte unter anderem der Lesben- und Schwulenverband in Bayern. Unter anderem sei dies nicht nachzuvollziehen, weil immerhin etwa 10 Prozent der Bevölkerung queer seien.

Neuwahlen beim BR-Rundfunkrat lösen Kritik aus

Der LSVD-Vorstand kritisiert das Ergebnis

Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland reagierte empört über die Wahl. Es seien, jetzt zum 642. Mal queere Menschen ausgeschlossen worden. Er fordert eine Reformierung des Rundfunkrates, sodass Menschen aus der Community eine „demokratische Teilhabe“ ermöglicht würde.

Inwieweit dieser Forderung nachgekommen wird, bleibt abzuwarten. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass sich die Situation in anderen Bundesländern etwas anders gestaltet. Denn: Hier gibt es teilweise durchaus queere Vertreter in den Gremien. Ein besonders bekanntes Beispiel hierfür ist der MDR. Hier sind einige Menschen aus der Szene vertreten.

Ob und inwieweit die Politik in den kommenden Tagen, Wochen oder Monaten reagieren wird, bleibt abzuwarten. In den Sozialen Netzwerken kochte die Stimmung schon jetzt ein wenig hoch. Viele Menschen, nicht nur aus der Szene, sind der Meinung, dass es nun die Aufgabe der Regierenden sei, das System rund um die Wahlen des Rundfunkrates beim BR anzupassen und so für mehr Beteiligung für die Szene zu sorgen.

Eine langwierige Diskussion mit einer interessanten Geschichte

Wenn sich die Vorgaben rund um den Rundfunkrat ändern sollen, braucht es unter anderem die passenden gesetzlichen Vorgaben. Oder anders: Markus Söder, seines Zeichens Ministerpräsident von Bayern, müsste sich dafür einsetzen, dass die Weichen entsprechend gestellt werden.

Aber: Wie hoch ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass er genau das tun wird? Hier lohnt es sich, einen Blick zurück zu wagen. In 2021 erklärte er bereits, dass er aufgrund von Bedenken in Bezug auf den Datenschutz Probleme damit habe, gesetzlich für eine entsprechende Klausel zu sorgen.

Viele Menschen sind jedoch der Ansicht, dass es sich hierbei um ein eher vorgeschobenes Argument handelt. Denn: Dass der Randfunkrat Queers gegenüber vielleicht nicht so aufgeschlossen ist, wie es sich viele wünschen würden, zeigte sich unter anderem darin, dass hier ein Genderverbot ausgesprochen wurde.

Warum wäre es eigentlich so wichtig, dass Queers im BR Rundfunkrat sitzen?
Um diese Frage beantworten zu können, ist es im ersten Schritt wichtig, sich zu überlegen, worin eigentlich die Aufgabe des Rundfunkrates besteht. Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich hierbei um eine Art Kontrollgremium, das dafür Sorge tragen soll, dass die Angebotsgrundsätze eingehalten werden.

Mehr Queers im Rundfunkrat dürften dementsprechend auch für eine erweiterte Sichtbarkeit der Community sorgen. Immerhin wissen Queers mit am besten, mit welchen Herausforderungen sich andere Queers im Alltag konfrontiert sehen.

Doch nicht nur die Tatsache, dass niemand aus der Community zum BR Rundfunkrat gehört, erschreckt. Auch der Aspekt, dass so wenige Frauen hier vertreten sind, sollte eigentlich zu denken geben. Sicherlich wünscht sich nicht nur die Community eine Reform.

 

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