Nach dem Lockdown Ende nehmen die Übergriffe gegen Queers in Großbritannien wieder zu

Ein Blick auf die Statistiken, die sich mit gewaltsamen Übergriffen gegen Queers in Großbritannien befassen, zeichnet ein trauriges Bild. Denn: Seit dem Ende des Lockdowns haben die Gewalttaten gegenüber homo- und transsexuellen Menschen zugenommen.
Eine entsprechende Meldung wurde von der Nachrichtenagentur PA veröffentlicht. In Zahlen ausgedrückt, bedeutet dies: Allein im Sommer, in der Zeit zwischen Mai und August, wurden mehr als 2.200 Übergriffe pro Monat begangen, bei denen der Hass auf Homosexuelle im Fokus stand. Wer diese Zahlen mit der Zeit zwischen Januar und April desselben Jahres vergleicht, stellt fest, dass sich die Anzahl der Straftaten pro Monat um etwa 750 erhöht hat.
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr etwa 15.000 Menschen Opfer homophober Gewalt. Ein trauriger „Rekord“. Wer sein Augenmerk auf die Anzeigen rund um Straftaten gegen transsexuelle Menschen richtet, wird mit einem ähnlichen Bild konfrontiert. Auch hier gingen die Zahlen nach oben.

Mehr queere Übergriffe in Großbritannien

Was fällt auf?

Woran es genau liegen könnte, dass die Zahlen nach dem Ende des Lockdowns nach oben gegangen sind, wurde noch nicht genauer erläutert. Möglich wäre, dass viele Menschen von der Unsicherheit rund um einen erneuten Lockdown, steigende Zahlen usw. derart frustriert waren, dass sie in der Gewalt eine Art „Ventil“ gesucht haben.
Wer die Zahlen mit den Zahlen vor der Pandemie vergleicht, stellt klar fest, dass die Tendenz nach oben geht. Möglicherweise werden die genaueren Gründe für den Anstieg in Zukunft noch analysiert werden.
Achtung: Nur Straftaten, die sich eindeutig als Hassverbrechen klassifizieren lassen, finden auch ihren Weg in die entsprechenden Statistiken. Dementsprechend könnte es durchaus sein, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher sind. Daher ermutigt die britische Polizei ebenfalls dazu, für mehr Transparenz zu sorgen.

Wie können queere Opfer zu mehr Aufklärung beitragen?

Hierbei handelt es sich um eine Bitte der britischen Polizei, die selbstverständlich nicht nur in Großbritannien, sondern auch in anderen Ländern Bestand hat. Homo- oder transsexuelle Menschen, die Opfer von Gewalt wurden, sollten erstens nicht zögern, die entsprechenden Taten zur Anzeige zu bringen und zweitens klar darauf hinzuweisen, dass es sich bei dem Übergriff gegebenenfalls um ein Hassverbrechen handelte. Klar: nicht jedes Verbrechen, bei dem beispielsweise ein schwuler Mann Opfer von Gewalt wird, hat zwangsläufig etwas mit der sexuellen Orientierung des Beteiligten zu tun. Dennoch lassen sich entsprechende Tendenzen oft vom Tathergang ableiten. Sollten sich diesbezüglich Auffälligkeiten ergeben, ist es wichtig, bei der Anzeige bei der Polizei genau hierauf hinzuweisen.
Im Laufe der Jahre wurden die Beamten immer mehr sensibilisiert und bieten dementsprechend eine hilfreiche Anlaufstelle für Betroffene.

Mehr queere Übergriffe in Großbritannien

Viele Menschen schämen sich, Opfer queerer Gewalt geworden zu sein

Selbstverständlich müssen sich Menschen, die Opfer queerer Gewalt geworden sind, nicht schämen. Wer einen Übergriff erleben musste, sollte nicht zögern und die entsprechende Tat zur Anzeige bringen. Je nach Ausmaß und je nachdem, wie das Geschehene das Leben beeinflusst, kann es zudem durchaus hilfreich sein, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Vor allem in größeren Städten gibt es zudem einschlägige Beratungsangebote, die unter anderem auch telefonisch in Anspruch genommen werden können – nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Deutschland.

 

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