LGBTQI+ Aktionsplan soll die Situation für Queers in Dortmund verbessern

Auch wenn sich die Situation von Queers im Laufe der Zeit weiter verbessert hat, kann in vielen Bereichen immer noch nicht von einer vollständigen Gleichberechtigung gesprochen werden. Nun sollen weitere Schritte in die Richtung einer toleranteren Gesellschaft in Angriff genommen werden.

Vor Kurzem hat der Stadtrat von Dortmund beschlossen, dass an einem Aktionsplan gearbeitet werden soll. Unter anderem soll hieran nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Community beteiligt werden.

Der Fokus der Aktion liegt auf den Bereichen Gleichstellung und Toleranz. Der Aktionsplan wird unter anderem auch von der Politik unterstützt. So machten sich die CDU und Die Grünen stark dafür, in Zukunft mehr für die Rechte von Queers in Dortmund einzutreten.

LGBT Aktionsplan soll Dortmund verbessern

Erste Schritte – was läuft falsch?

Zugegeben: „Aktionsplan“ klingt im ersten Moment noch sehr vage. Immerhin gibt es – gerade im Zusammenhang mit der Situation von Queers – viele Möglichkeiten, anzusetzen, um für mehr Gleichstellung und Toleranz zu sorgen.

Daher besteht einer der ersten Punkte auf der To-do-Liste darin, sich auf die Suche nach Benachteiligungen zu machen. Die Verantwortlichen setzen sich dementsprechend mit Fragen wie „In welchen Bereichen werden Queers – gerade in Dortmund – in der heutigen Zeit immer noch benachteiligt?“ und „Was kann unternommen werden, um hier gegenzusteuern?“ auseinander.

Mit welchen Herausforderungen muss sich die queere Community in Dortmund und anderswo auseinandersetzen?

Wer sich mit Queers – nicht nur in Dortmund – unterhält, bekommt häufig einen detaillierten Eindruck darüber, welche Probleme nahezu jeden Tag in den Fokus gerückt werden. Auch wenn sich im Bereich der Gleichberechtigung, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Ehe für alle, schon viel getan hat, gibt es noch etliche „Baustellen“, die immer wieder aufzeigen, dass die Community mit dem Rest der Gesellschaft noch lange nicht gleichberechtigt ist.

Hinzu kommt, dass viele Queers im Alltag zahlreichen verbalen (und teilweise auch körperlichen) Angriffen ausgesetzt sind.

Egal, ob Beschimpfungen oder Zerstörungen von Mahnmalen, die beispielsweise an schwule Opfer zu Zeiten des Nazi-Regimes erinnern sollen: viele Mitglieder der Community werden nicht müde, immer wieder zu betonen, wie wichtig es auch für den Rest der Gesellschaft ist, nicht wegzuschauen – selbstverständlich nicht nur in Dortmund, sondern weltweit.

Weiterhin wird – auch in den Sozialen Netzwerken – immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass es unerlässlich ist, dass ein Umdenken in den Köpfen der Menschen stattfindet. So gibt es immer noch Erwachsene (und Kinder!), für die es vollkommen normal geworden ist, „schwul“ als Schimpfwort zu nutzen. Umso wichtiger ist es, auf Aufklärungsarbeit zu setzen und auch Betroffene immer wieder auf Beratungsstellen hinzuweisen, die ihnen im Notfall weiterhelfen können.

Der Aktionsplan kommt zur richtigen Zeit

Mittlerweile gibt es viele Untersuchungen darüber, wie sich der Alltag der Menschen, während der Corona Krise verändert hat. Unter anderem ist in diesem Zusammenhang auch immer wieder die Rede von psychischen Belastungen. Queers bilden hier keine Ausnahme. Im Gegenteil!

Während der Corona Pandemie litten unter anderem auch die Erreichbarkeiten von Beratungsstellen. Die Folge: viele Menschen fühlten sich mit ihren Problemen alleingelassen und wussten nicht, an wen sie sich wenden sollen. Glücklicherweise hat es aktuell jedoch den Anschein, dass besagte Angebote – gerade vor Ort und persönlich – wieder flexibler in Anspruch genommen werden können.

Dass die Pandemie jedoch schon jetzt Spuren hinterlassen hat, kann sicherlich auch nicht abgestritten werden. Möglicherweise setzt der neue LGBTQI+ Aktionsplan auch hier an? So oder so: da sich schon jetzt viele Menschen mit den Bestrebungen für mehr Gleichberechtigung für LGBTQI+ Personen identifizieren können, ist davon auszugehen, dass die Einflüsse für Lösungsansätze aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen und (hoffentlich) effektiv sein werden. Die Dortmunder Szene dürfte es freuen.

 

Auch Shirley Manson hat sich als “nicht-binär” geoutet..

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