Grausamer Doppel- und Selbstmord in Michigan schockiert die USA – und die Community weltweit

In Michigan haben sich kürzlich dramatische Szenen abgespielt. Der 26-jährige Ray Muscat wurde am Sonntag tot in seiner Wohnung aufgefunden. Der Trans-Mann wurde mit mehreren Schüssen getötet. Diese schockierende Tat geht damit die Statistik der ermordeten transsexuellen, nicht-binären oder geschlechtsuntypischen Personen ein. Erschreckend: Allein in diesem Jahr wurden bereits 13 queere Menschen auf gewaltsame Weise umgebracht. Hierbei handelt es sich um offizielle Angaben. Es kann durchaus sein, dass die Dunkelziffer noch höher ist.

Im Falle von Michigan konnte die Polizei mittlerweile den Täter ermitteln. Es handelt sich um die Freundin des Opfers, die 22-jährige Ruby Taverner, die ebenfalls transsexuell ist.

Grausamer Doppelselbstmord in Michigan

Was ist geschehen?

Nachdem die Polizei die Leiche von Ray Muscat gefunden hat, stellt sich selbstverständlich die Frage, was genau geschehen ist. Es scheint zudem festzustehen, dass Ray nicht das einzige Opfer von Ruby Taverner gewesen ist. Auch der Bruder der Täterin, Bishop Taverner, wurde tot in der Wohnung gefunden. Er wurde – wie Ray – erschossen.

Ruby beging nach der Tat Selbstmord. Sie wurde unweit des Wohnkomplexes gefunden, in der sie zusammen mit Ray Muscat lebte. Nachdem die Täterin feststeht, gilt es nun, herauszufinden, wieso die beiden sterben mussten und was Ruby dazu bewegte, sich nach dem Morgen noch selbst das Leben zu nehmen.

Wie so oft geht es um die Frage: Warum?

Fall sorgt unter anderem für trans-feindliche Berichterstattung
Die grausame Tat wurde unter anderem auch in den Medien aufgegriffen. Hierbei fiel, unter anderem der Pittsburgh Lesbian Correspondents, auf, dass die Beschreibungen der Tat und die Formulierungen in den Artikeln nicht immer neutral waren.

Einige Medien nutzten den Fall, um mehr oder weniger transphobe Äußerungen zu tätigen. Auch Clickbait spielte in diesem Zusammenhang immer wieder eine Rolle. Ein Mord innerhalb der Szene, an dem ausschließlich Queers, sowohl als Täter als auch als Opfer, beteiligt waren, schlug hohe Wellen und lud, auch gerade in den Sozialen Netzwerken, viele dazu ein, ihre Parolen in die Welt zu schreiben.

Psychische Probleme nicht ausgeschlossen

Muscat wurde im Nachruf „als eine freundliche Seele mit einem strahlenden Lächeln“ bezeichnet. Er soll in einem großen Einzelhandelsunternehmen gearbeitet haben. Zudem habe er Anime, Conventions und Cosplay geliebt. Er studierte Frühkindliche Erziehung am Oakland Community Collage. Aktuell werden Spenden für die Familie des Opfers gesammelt.

Aufgrund des anschließenden Selbstmordes der Täterin können bei ihr psychologische Probleme nicht ausgeschlossen werden. Jüngsten Statistiken zufolge ist die Anzahl der Queers, die in den USA unter psychischen Problemen, Depressionen usw. leiden, im Laufe der Zeit stark angestiegen. Unter anderem könnte dies auch an teilweise homophoben Gesetzen, wie dem Don’t Say Gay Gesetz, liegen.

Ganz wichtig: Hilfe holen!

Ein Bericht, in dem das Thema Suizid behandelt wird, kann viele Menschen triggern und in eine schlimme Gedankenspirale versinken lassen. Jährlich nehmen sich – auch in Deutschland – zahlreiche Menschen das Leben. Jeder von ihnen ist einer zu viel.

Aber: Niemand ist allein! Jeder kann sich Hilfe suchen. Unter 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 ist beispielsweise die Telefonseelsorge 24 Stunden am Tag erreichbar. Dort ist immer jemand, der ein offenes Ohr für alle Probleme hat.
Zudem gibt es mittlerweile viele Psychologen und Psychologinnen, die sich unter anderem auf die Beratung von Queers spezialisiert haben. Wer hier zu lange auf einen Termin warten muss, sollte seine Krankenkasse ansprechen. Oft können die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei der Suche nach einem zeitnahen Termin helfen.

 

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