Welche Rolle spielt Homophobie in der heutigen Zeit?

Viele Queers sind sich einig, dass sich im Laufe der Zeit viel in Bezug auf die angestrebte  Gleichberechtigung getan hat. Gleichzeitig ist jedoch auch klar, dass es in diesem Bereich auch noch viele Baustellen gibt.

Ein großes Problem ist vor allem die Tatsache, dass beispielsweise viele Schwule und Lesben Angst haben müssen, auf der Straße Händchen zu halten oder sich zu küssen. Der Tag gegen Trans- und Homophobie, der jedes Jahr Mitte Mai gefeiert wird, wurde einmal mehr auf dieses wichtige Thema aufmerksam gemacht.

Dennoch ist es erschreckend, dass viele Menschen in einigen Teilen der Welt sogar um ihr Leben fürchten müssen, nur weil sie sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen.

Gibt es noch Homophobie

Wie ist die aktuelle Situation in den unterschiedlichen Ländern?

Keine Frage: in Bezug auf Gleichberechtigung und Akzeptanz haben es viele Länder geschafft, viele und weitreichende Schritte zu gehen. Dies bedeutet jedoch beim besten Willen nicht, dass alles „perfekt“ wäre. Im Gegenteil! In knapp 70 Ländern ist es immer noch verboten, queer zu sein. Sogar in Deutschland, das sich hier im Vergleich zu vielen anderen Staaten der Erde vergleichsweise offen zeigt, ist es offiziell erst seit der Mitte der 1990er Jahre erlaubt, einen gleichgeschlechtlichen Menschen zu lieben.

Eine besondere Zäsur stellte in diesem Zusammenhang sicherlich auch die Einführung der Ehe für alle dar. Mittlerweile haben viele Menschen mindestens ein homosexuelles Paar in ihrem erweiterten Bekanntenkreis, das geheiratet hat. Viele haben sogar ein Kind adoptiert und leben als glückliche Regenbogenfamilie zusammen.

Viele Homosexuelle leiden unter Diskriminierungen unterschiedlichster Art

Aber seid doch zufrieden! Ihr dürft doch heiraten! Was wollt ihr eigentlich?“ – es gibt sicherlich wenige Queers, die diesen Satz in der Vergangenheit nicht mindestens einmal gehört haben.

Tatsache ist jedoch, dass viele von ihnen im Alltag diskriminiert werden – manchmal „nur“ mit Worten, manchmal auch körperlich.

Studien zufolge gibt es mit Hinblick auf die genauen Opferzahlen Unterschiede zwischen Schwulen bzw. Lesben und Trans-Menschen. Letztere werden besonders oft zum Opfer von verbalen und körperlichen Attacken.

Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang so gut wie alle Betroffenen stellen, ist: Was kann ich tun?

Immerhin besteht oft auch die Angst, dass sich die ganze Situation nur noch verschlimmert, wenn aktiv nach Hilfe gesucht wird. Es wäre jedoch auch falsch, sich nicht zu wehren und seinen Alltag weiter einschränken zu lassen.

Vor allem in großen Städten gibt es viele Hilfsangebote, die sich an Menschen richten, die auf unterschiedliche Weise gemobbt werden. Je nach Ausmaß und je nachdem, wie sehr der/ die Betroffene unter den Angriffen leidet, kann es auch sinnvoll sein, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern

In Deutschland ist es erlaubt, seinen gleichgeschlechtlichen Partner/ seine gleichgeschlechtliche Partnerin zu heiraten. In anderen Teilen der Welt, zum Beispiel in Polen, gibt es LGBTQ-freie Zonen, weil viele Menschen hier der Meinung sind, diese Art der Liebe würde das klassische Familienbild gefährden.

Mittlerweile setzt sich auch das EU Parlament verstärkt für die Rechte der Community ein. Die Tatsache, dass jedoch beispielsweise eine russische Teilnehmerin des ESC Mord- und Gewaltandrohungen erhält, weil sie sich für die Rechte von Minderheiten einsetzt, zeigt jedoch, wie tief der Hass in einigen Menschen verwurzelt ist. Dementsprechend könnte es noch ein wenig dauern, bis jede/r offen zu seinen Gefühlen stehen kann – nicht nur (wie zum Beispiel in Deutschland) per Gesetz, sondern auch in den Köpfen der Mitmenschen.

 

Schon gehört? Die Österreichische Justizministerin Alma Zadić entschuldigt sich für die Homosexuellenverfolgung!

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