Einige Menschen kritisieren die Diversity Parkplätze in Hanau

Rund um die erst kürzlich eingeweihten Diversity- bzw. Vielfalt Parkplätze wird mittlerweile heftig diskutiert. Nun hat sich unter anderem schon der Hanauer Stadtrat zu Wort gemeldet und bekundet, dass es sich hierbei keineswegs ausschließlich um Parkplätze für Mitglieder der Community, sondern um Parkplätze für alle handeln würde.

Die „bunten“ Stellflächen befinden sich weitestgehend zentral in Hanau in der Tiefgarage „Am Markt“. Von hier aus ist es nicht weit bis zu den beliebten Einkaufsmöglichkeiten der Stadt.

Die "Vielfalt-Parkplätze" in Hanau

Teilweise unsachliche Kritik

Sicherlich war es den Beteiligten schon von Beginn an klar, dass sich nicht jeder mit dem Gedanken an „Regenbogenparkplätze“ anfreunden kann. Schnell machte, vor allem in den Sozialen Netzwerken, das Vorurteil die Runde, bei den Diversity Parkplätzen handele es sich ausschließlich um Parkflächen für Queers.

Auch im Rahmen eines Gesprächs mit der DPA machte der Stadtrat kürzlich deutlich, dass die Kritik, die an den Parkplätzen geäußert wurde, keineswegs sachlich war. Er spricht unter anderem von „homophoben und ausländerfeindlichen Reaktionen“.

Wer beim Lesen dieser Zeilen denkt, denjenigen, die sich auf der Suche nach etwas mehr Schutz im Alltag befinden, sei ein komplettes Parkdeck zur Verfügung gestellt worden, der irrt. Es geht um insgesamt drei Parkplätze, die per Video überwacht werden und die vergleichsweise nahe, ähnlich wie typische Frauenparkplätze, am Ausgang des Parkhauses liegen.

Ein Missverständnis mit größeren Auswirkungen

Aufgrund der Annahme, auf den „bunten Flächen“ dürften tatsächlich nur Queers und Migranten parken, kamen sich andere Personengruppen – offensichtlich – stark benachteiligt vor.

In diesem Zusammenhang stellte der verantwortliche Stadtrat, Thomas Morlock, jedoch nun klar, dass es nicht darum geht, Parkflächen für eine bestimmte Personengruppe zu reservieren, sondern vielmehr das Ziel ist, mit den entsprechenden Markierungen Toleranz und Vielseitigkeit zu unterstützen.

Wer darf auf den Vielseitigkeitsparkplätzen parken?

Eigentlich gibt es nur eine Antwort auf diese Frage: auf den Diversity Parkplätzen in Hanau dürfen all diejenigen parken, die das Bedürfnis nach einem etwas gesteigerten Schutz haben – und zwar vollkommen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Nationalität.

Zudem erklärte die Stadt, dass hier jeder seinen Wagen abstellen könne, der ein Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung setzen wolle.

Kurz: wer sich ein wenig eingehender mit der Diskussion rund um die Parkplätze und das Statement der Stadt auseinandersetzt, dürfte schnell erkennen, dass es hier keineswegs darum geht, jemandem Parkplätze wegzunehmen.

Die Nähe zum Ausgang in Kombination mit der Videoüberwachung kann jedoch auch dabei helfen, Gewalt gegen Minderheiten vorzubeugen. Immerhin handelt es sich hierbei um ein Konzept, das schon in anderen Bereichen Erfolge verbuchen konnte.

Kritik an „zu viel Entgegenkommen.“

Unter anderem sind es vornehmlich Menschen aus dem rechten Milieu, die im Zusammenhang mit Statements wie diesen immer wieder vorwerfen, dass die entsprechenden Aktionen Hass gegen Diversity und Co. lediglich befeuern würden. Daher sprechen sie sich dagegen aus, Queerness, Vielfalt und den Wunsch nach mehr Gleichberechtigung immer wieder laut bzw. sichtbar werden zu lassen.

Solange Menschen jedoch der Meinung sind, dass drei bunte Parkplätze Gründe dafür liefern würden, sich rassistisch und/ oder homophob zu äußern, kann sicherlich klar behauptet werden, dass in Bezug auf ein harmonisches Miteinander und Toleranz noch viel zu tun ist.

Bleibt zu hoffen, dass die erwähnten Parkflächen, gerade aufgrund ihrer Botschaft, lange erhalten bleiben und dass sie nicht beschädigt werden.

 

Das ist Twitter und der Kampf gegen Hassnachrichten.

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