Zum 90. Geburtstag von Desmond Tutu

Desmond Tutu wird 90. Er setzt sich schon lange für mehr Toleranz ein und unterstützt unter anderem den Kampf gegen Rassismus und Homophobie.

Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich der emeritierte Erzbischof damit gegen seine Kirche stellt. Unter anderem in Afrika ist der Druck auf die LGBTQI+ Gemeinde aus kirchlichen Kreisen sehr hoch. Viele Priester werden nicht müde, immer wieder zu unterstreichen, dass es sich bei Homosexualität um Sünde handele.

Desmond Tutu schlägt hier schon lange vollkommen andere Töne an. Queers in Afrika und in vielen anderen Teilen auf der Welt danken es ihm.

Desmond Tutu wird 90 Jahre alt

Tutu vergleicht Rassismus und Homophobie miteinander

Für Tutu widerspricht es sich, anderen Nationen gegenüber offen zu sein, Homosexualität jedoch zu verurteilen. Bereits in mehreren Reden machte er deutlich, wie eng Rassismus und Homophobie miteinander verknüpft sind.

Ein Mensch würde sich seine sexuelle Orientierung nicht aussuchen. Und genau deswegen dürfe er wegen ihr auch nicht unterdrückt oder benachteiligt werden.

Auch wenn es oft ernste und nachdenkliche Themen sind, mit denen sich Tutu an seine Zuhörer wendet, gehört er zu den Menschen, die ohne den berühmten erhobenen Zeigefinger auskommen. Er wirkt stattdessen sympathisch und auf Augenhöhe mit den Menschen. Möglicherweise ist es auch genau dieser Aspekt, der dafür sorgt, dass sich seine „Fangemeinde“ im Laufe der Jahre nicht verringert hat – auch wenn er heutzutage weniger als früher auftritt.

Wer ist Desmond Tutu eigentlich?

Desmond Tutu wurde im Jahre 1930 in der Nähe von Johannesburg geboren. Mit 30 Jahren wurde er anglikanischer Priester, in den 1970er Jahren dann zum Bischof von Lesotho ernannt. Kurz darauf schrieb er Geschichte, da er der erste schwarze Generalsekretär im Dienste des Kirchenrats von Südafrika wurde.

In den 1980er Jahren erhielt er den Friedensnobelpreis, bevor er zum (wieder ersten schwarzen) Bischof von Johannesburg ernannt wurde. Später sollte er zudem noch Erzbischof von Kapstadt werden.

Eine besonders wichtige Rolle nahm Tutu noch einmal in der Mitte der 1990er Jahre ein, indem er sich für mehr Verständigung zwischen den Menschen, nicht nur in Südafrika, einsetzte. Auf diese Weise versuchte er, eine Vorgehensweise zu entwickeln, von der nicht nur die Menschen in seinem Land, sondern auch in anderen Ländern der Erde profitieren könnten.

Doch so abwechslungsreich die Jahre seiner Amtszeiten (und danach) auch gewesen sein mögen, hatten sie immer eines gemein: Tutu hatte bzw. hat keine Probleme damit, Missstände, welcher Form auch immer, anzuprangern und offen auszusprechen – und zwar weitestgehend unabhängig davon, wer vor ihm steht.

Daher verwundert es nicht, dass er immer wieder mit dem Inbegriff eines moralischen Anführers verglichen wird.

Der 90. Geburtstag wird groß, aber – aufgrund von Corona – hauptsächlich virtuell gefeiert.

Die LGBTQI+ Community in Afrika: Diskriminierung immer noch an der Tagesordnung

Trotz massiver Bemühungen, die Situation der LGBTQI+ Community in Afrika zu verbessern, leiden viele Queers in Afrika unter Diskriminierung. Wie bereits weiter oben angedeutet, ist es unter anderem die Kirche, die den Hass gegen Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung schürt. Unter anderem wird in Predigten immer wieder darauf hingewiesen, dass es beispielsweise „falsch“ sei, schwul zu sein.

Die Diskrepanzen zwischen Kirche und Community sind in Afrika (und übrigens auch in verschiedenen Teilen Amerikas) mitunter deutlich präsenter als in Deutschland, da sie offener in Gottesdiensten und Co. ausgesprochen werden. Und genau das beeinflusst natürlich auch zwangsläufig große Teile der Gesellschaft.

 

Diese Kürbisrezeptideen sind passend für den Herbst.

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