Der Rosa Tag im Heide Park

Der Heide Park hat seine Vorgaben zum „Rosa Tag“ gelockert – zumindest ein wenig

Der Heide Park in Soltau stand unlängst bei einem großen Teil der Community in der Kritik. Denn: Im Zusammenhang mit dem anstehenden Rosa Tag wurden einige Verbote ausgesprochen. Nun rudern die Verantwortlichen ein wenig zurück.

Das vorweg ausgesprochene Verbot rund um die Darstellung von Fetischen und Masken wurde gelockert. Aber was bedeutet das genau?

Der Heide Park und sein „Rosa Tag“ – was war passiert?

Am 03. und am 04. September wird im Heide Park in Soltau der Rosa Tag gefeiert. Es ist noch nicht allzu lange her, dass ein offizielles Statement veröffentlicht wurde, aus dem hervorging, dass die Darstellung von Fetischen in jeglicher Form und auch Masken verboten seien.

Genau das führte dazu, dass sich etliche Queers in ihrer Freiheit eingeschränkt sahen. Immerhin wurde ihnen so die Möglichkeit genommen, komplett zu sich selbst zu stehen und ihre Leidenschaft nach außen zu tragen.

Jetzt haben sich die Verantwortlichen offenbar dazu entschlossen, doch eine etwas andere Richtung einzuschlagen und etwas mehr Flexibilität zuzulassen. Auf der Seite des Heide Park heißt es inzwischen, dass es leider einige Unklarheiten und Missverständnisse gegeben habe.

Selbstverständlich richte sich das Pride Festival an alle Alters- und Zielgruppen. Es solle aber auch selbstverständlich sein, „[…] dass auf die Darstellung von sexistischem Fetisch, Bondage, Phallus-Symbolen, Latex-Masken etc. komplett verzichtet wird.“. Wer Wert auf die Details legt, erkennt schnell, dass inzwischen nicht mehr alle Masken, sondern nur noch Latex Masken untersagt sind.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis – unter anderem in den sozialen Netzwerken darüber diskutiert wurde, was unter einem sexistischen Fetisch zu verstehen sei.

Das abschließende Statement des Heide Parks ist dann jedoch wiederrum mehr als deutlich. Die Besucher sollen aufeinander Rücksicht nehmen und sich gegenseitig tolerieren. So ließen sich Hemmschwellen gemeinsam abbauen und die Community könnte aktiv unterstützt werden.

Das Phallus Symbol-Verbot bleibt

An einer Stelle blieben die Verantwortlichen des Heide Parks jedoch bei ihrer ursprünglichen Meinung: Das Verbot der Phallus Darstellung bleibt erhalten. Genau das könnte dafür sorgen, dass einige Besucher ihren Look noch einmal überdenken müssen. Immerhin gibt es bei ähnlichen Veranstaltungen, zum Beispiel beim CSD, auch immer wieder Outfits, in die Penisse eingearbeitet wurden – mal mehr, mal weniger groß.

Der Rosa Tag wird nicht von allen positiv aufgenommen

Es gibt unter anderem auch einige negative Stimmen bezüglich des geplanten Rosa Tages im Heide Park. Unter anderem beschwerten sich einige Queers, hierbei handele es sich lediglich um eine Form von Pinkwashing. Vor allem die oben bereits erwähnte Regeln stießen einigen sauer auf. Auf ihrer Basis würden Teile der Community ausgegrenzt.

Darüber, ob die Darstellungen von Phallen und Co. zu Events dieser Art gehört oder nicht, wird immer wieder diskutiert.

Klar: Vor allem diejenigen, die sich noch nie mit der Diversität der Szene beschäftigt haben, könnten im ersten Moment erschrocken reagieren, wenn ihnen Menschen im Bondage Look und mit Tiermasken begegnen. Aber: Auch Fetische gehören zur Szene.

Darüber, wie explizit sie dargestellt werden sollten, scheiden sich jedoch die Geister. Und wer einen Blick in die Sozialen Netzwerke wagt, um die Stimmung rund um den Rosa Tag im Heide Park zu checken, könnte den Eindruck erhalten, dass das letzte Wort hier noch nicht gesprochen ist. Und selbst WENN der Heide Park bei den aktuellen Vorgaben bleibt: Es dürfte nicht lange dauern, bis Überlegungen wie diese bei einem der nächsten queeren Events wieder angestellt werden.

 

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