Auch am 23. Transgender Day geht es darum, den Opfern von Transphobie zu gedenken

Im Jahr 2021 wird der Transgender Day zum 23. Mal begangen. Hierbei handelt es sich um einen internationalen Tag, an dem an die Menschen gedacht wird, die in der Vergangenheit zu Opfern von Transphobie wurden. Das Problem ist auch in unserer heutigen, modernen Zeit noch weitverbreitet.

Daher geht es nicht „nur“ darum, zurück, sondern auch ins Hier und Jetzt zu schauen. Bei einem Blick auf den Status Quo fällt auf, dass der Weg zum Ziel der Gleichberechtigung noch lang ist.

Der 23. Transgender Day

Weshalb wurde der Transgender Day ins Leben gerufen?

Der Transgender Day wird seit dem Ende der 1990er Jahre begangen. Dass er ins Leben gerufen wurde, ist einem traurigen Anlass geschuldet. Damals wurde Rita Hester, eine Person of Colour und Transsexuelle ermordet. Die Medien berichtete damals – gerade im Vergleich zu anderen Morden – eher beiläufig und gingen schnell wieder zum „normalen Tagesgeschäft“ über. Es hatte den Anschein, als sei es der Fall nicht wert, medial allzu intensiv aufgearbeitet zu werden.

Bei einem direkten Vergleich mit anderen Fällen dieser Art zeigte sich, dass durchaus auch über queere Mordopfer berichtet wurde. Ein Mix aus „trans“ und „Person of Colour“ schien es allerdings nicht wirklich „wert zu sein“ größer publik gemacht zu werden. Genau hierüber waren viele Menschen schockiert und machten ihrem Unmut Luft. Vielen war es nun ein Anliegen, genau auf dieses Problem aufmerksam zu machen und an das Schicksal von Rita Hester zu erinnern.

Weshalb hat der Transgender Day auch heutzutage noch eine große Bedeutung?

Seit dem Mord an Rita Hester sind viele Jahre vergangen. Eigentlich sollte davon ausgegangen werden, dass sich seither viel getan hat. Eigentlich. Ein Blick auf die aktuellen Statistiken, die pünktlich zum diesjährigen Transgender Day veröffentlicht wurden, zeigt jedoch das erschreckende Ausmaß des immer noch bestehenden Problems.

So wurden innerhalb eines Jahres 350 (!) Morde an transsexuellen bzw. diversen Menschen verübt – weltweit. Die Tendenz ist dementsprechend im Vergleich zum Vorjahr steigend. Hinzu kommt, dass auch die Dunkelziffer sehr hoch sein dürfte, da beispielsweise nicht jeder Mord an einer transsexuellen Person als solcher erfasst wird. Das durchschnittliche Alter der Opfer lag bei 30 Jahren. Das jüngste Opfer war erst 13. Eine überwältigende Mehrheit, mehr als 95 %, der Opfer waren Transfrauen bzw. Femmes. Und: knapp 90 % der Opfer aus den USA waren People of Colour.

Hierbei sollte auch nicht vergessen werden, dass viele Trans Personen einem höheren Suizid Risiko ausgesetzt sind, da es ihnen in vielen Teilen der Welt ohnehin erschwert wird sichtbar und akzeptiert zu werden.

Wie geht es Trans-Menschen innerhalb der Community?

Die LGBTQI+ Community ist im Laufe der Zeit immer mehr gewachsen. Während in den 1980er und 1990er Jahren hier oft von „Lesben und Schwulen“ die Rede war, ist die Gesellschaft heute in vielen Teilen der Welt aufgeklärter.

Die Diversität innerhalb der Community hat jedoch auch zur Folge, dass es immer wieder zu Spannungen innerhalb der Szene kommt. Viele Trans Personen fühlen sich ausgegrenzt und müssen oft darum kämpfen, anerkannt zu werden… Auch von anderen Queers. Es gibt daher schon jetzt zahlreiche Aktivisten, die – beispielsweise auch im Rahmen von CSDs – immer wieder darauf hinweisen, wie wichtig es ist, das gemeinsame Ziel, den Kampf um mehr Akzeptanz von Minderheiten, weiterzuverfolgen und nicht noch mehr auszugrenzen.

 

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