Was ist Pink Washing und was nicht?

Der Juni ist Pride Month! In vielen großen Städten finden auch in diesem Jahr wieder CSD Paraden und Veranstaltungen statt, um die Sichtbarkeit der Community zu erhöhen und auf aktuelle Probleme hinzuweisen.

Auch viele Unternehmen schließen sich seit einiger Zeit an und möchten offenbar nach außen zeigen, dass sie die Szene unterstützen und hinter ihr stehen. Einige Menschen, teilweise aus der Community, teilweise von außerhalb, sehen Aktionen dieser Art jedoch skeptisch. Sie befürchten, dass hier nach einem Marketingkonzept verfahren wird, um eine größere Zielgruppe zu erreichen. Ihr Vorwurf: Den betreffenden Unternehmen geht es nicht um einen Support der Community, sondern darum, ein möglichst sympathisches Erscheinungsbild zu erzeugen.

Pink Washing zum Pride Month

Warum sind manche LGBTQIA+ Produkte eigentlich so teuer?

Vorweg: Natürlich gibt es Ausnahmen. Es gibt Unternehmen, die auch während des Pride Month auf authentische Weise werben und damit super bei ihrer Zielgruppe ankommen. Es gibt aber auch Gegenbeispiele.

Besonders „kritisch“ wird das Ganze dann, wenn die betreffenden Produkte, mit denen der Support bekundet werden soll, teurer als die klassische Version angeboten werden. Eine etwaige Spende im Rahmen des Verkaufs, mit der so oft geworben wird, wird dann im Umkehrschluss von den Kunden und nicht von den Unternehmen selbst getragen.

Wie supportet man eigentlich „richtig“ zum Pride Month?

Eine berechtigte Frage… Vielleicht auch eine Frage, die sich viele Unternehmen, die sich Aktionen ausgedacht haben, stellen. Ein Blick in die Sozialen Netzwerke zeigt einen kleinen Ausschnitt dessen, was sich viele Mitglieder der Community wünschen. In gewisser Weise scheint hier die Meinung „Weniger ist mehr!“ vorzuherrschen.

Oder anders: Unternehmen und Marken, die tatsächlich spenden möchten, brauchen nicht zwangsläufig auf ein breitgefächertes Marketing in diesem Zusammenhang zu setzen. Oft werden Gesten dieser Art noch ein wenig dankbarer entgegengenommen, wenn es eben nicht den Anschein hat, dass es um eine Verbesserung des eigenen Images geht. Zudem würden sich viele Mitglieder der Community offenbar wünschen, dass Aktionen, wie zum Beispiel eine Special Edition zum Pride Month, nicht nur im Juni, sondern auch ganzjährig ins Leben gerufen würden.

Pink Washing zum Pride Month

Generell: Was ist Pink Washing genau?

Seitdem viele Unternehmen sich dazu entschlossen haben, sich explizit an die Seite der Community zu stellen und durch besondere Produkte ihren Support zu bekunden, gibt es den Vorwurf des Pink Washing. Selbstverständlich wird von den Verantwortlichen vehement abgestritten, die LGBTQIA+ Community ausschließlich zu Selbstzwecken zu supporten.

Dies zeigt sich unter anderem auch oft in den Kommentarspalten in den Sozialen Netzwerken. Äußern sich User homophob, dauert es meist nicht lange, bis in einem Admin Kommentar zu mehr Respekt und Toleranz aufgerufen wird. Was jedoch letztendlich tatsächlich mit Verpackungen im Regenbogen-Stil und mit besonderen Produkten erreicht werden soll und wie viel Ehrlichkeit hinter dieser Art von Marketing steckt, wird wohl nie geklärt werden.

Doch unabhängig davon, mit welcher Intention hier vorgegangen wird, profitiert die Community oft von dem Umstand, dass tatsächlich ein Teil der entsprechenden Einnahmen gespendet wird. Und fest steht auch: Ohne diese Art des „Mainstream Marketings“ wäre der Pride Month sicherlich etwas leichter zu „übersehen“ – zumindest für die breite Masse.

 

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