Hotels in Katar sollen sich geweigert haben, ihre Zimmer an Gays zu vermieten

Es dauert nicht mehr lange, bis in Katar der Anpfiff zur Fußball WM fällt. Dass Katar nicht unbedingt dafür bekannt ist, „besonders homo-freundlich“ zu sein, ist bekannt. Nun könnte die gelebte Homophobie hier jedoch besondere Ausmaße annehmen. Auch wenn viele Verantwortliche der Fifa immer wieder unterstreichen, dass es durchaus auch gewünscht sei, dass queere Fans dem Sportspektakel beiwohnen… es sind Schlagzeilen wie diese, die nicht nur die Community sprachlos werden lassen.

Denn: Einige Hotels in Katar sollen schon jetzt geäußert haben, keine schwulen Gäste aufnehmen zu wollen. Die Untersuchung, aus der genau das hervorgeht, wurde von den TV-Sendern NRK (aus Norwegen), SVT (aus Schweden) und von DR (aus Dänemark) durchgeführt.

WM-Hotels in Katar lehnen homosexuelle ab

Queere Paare wollen buchen – Hotels sagen ab

Die Untersuchung, die von den erwähnten Sendern durchgeführt wurde, ist schnell erklärt. Einige Journalisten und Journalistinnen gaben an, schwul bzw. queer zu sein und wollten ihre Honeymoon Ferien in den betreffenden Hotels verbringen. Ein Hotel erwiderte hierauf beispielsweise, im Haus würden keine schwulen Paare toleriert. Weitere reagierten ähnlich.

Es gab jedoch auch positive Überraschungen. In einigen Hotels in Katar wäre es problemlos möglich gewesen, ein Zimmer zu buchen.
Die Antwort von insgesamt zwanzig Hotels ist besonders spannend. Denn: Die betreffenden Verantwortlichen erklärten, es sei in Ordnung, wenn die gleichgeschlechtlichen Paare hier ihre Flitterwochen verbringen würden, wenn ihr Schwul Sein nicht nach außen sichtbar sei. „Sexuelles Verhalten“ in der Öffentlichkeit sei verboten. Auch „schwule Kleidung“ sei nicht gewünscht.
Es gab auch einige Hotels, die die Anfrage schlicht ignorierten.

Wie willkommen sind Queers in Hotels in Katar?

Diese Frage dürften sich nach den Untersuchungen einige stellen. Immerhin steht eines der größten Sportereignisse der Welt in Katar an. Dass hieran wahrscheinlich auch viele schwule Paare teilnehmen möchten, dürfte keine große Verwunderung auslösen.
Vor allem beißt sich das Ergebnis der Untersuchung extrem mit dem Beschwichtigen der FIFA Verantwortlichen. Eine weitere Überlegung: Wenn Queers schon in Hotels nicht geduldet werden, was passiert auf der Straße? Ist es gefährlich, zu sich und seinem Partner zu stehen? Definitiv! In Katar steht Homosexualität unter Strafe. Im schlimmsten Fall droht der Tod durch Hinrichtung.

In der Vergangenheit haben sich schon viele Sportler und Politiker zum Thema geäußert. Viele von ihnen finden es nicht gut, dass in einem Land, das mit Hinblick auf die Wahrung der Menschrechte derart schlecht dasteht, ein derart großes (und wichtiges) Event ausgetragen wird.

WM-Hotels in Katar lehnen homosexuelle ab

Organisationskomitee der WM reagiert auf Anfrage

Die Journalisten, die mit der Durchführung der Untersuchung betraut wurden, wollten die Ergebnisse nicht stehenlassen und baten das Organisationskomitee, das in Katar mit der Ausrichtung der WM beauftragt wurde, um eine Stellungname. Hier hieß es lediglich, man bitte darum, dass die kulturellen Normen respektiert würden.

Dass genau diese Einstellung immer wieder zu Diskussionen führt, ist nicht neu. Schon lange muss sich Katar mit dem Vorwurf auseinandersetzen, Minderheiten zu diskriminieren – vor allem die LGBTQIA+ Community. Besagte Diskriminierung geht sogar so weit, dass es im Land strafbar ist, schwul zu sein bzw. seine Homosexualität auszuleben. Im schlimmsten Fall droht sogar die Todesstrafe. Ob es die Angst davor, hart bestraft zu werden, wert ist, ein Fußballspiel zu sehen, dürften sich mittlerweile einige Fans überlegen.

 

Auch der Radrennfahrer Jacopo Guarnieri setzt ein Zeichen!

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