Im Land Chile könnte sich für die Queer Community vor Ort einiges ändern. Denn: mit Gabriel Boric wurde unlängst ein linker Politiker zum Präsidenten gewählt. Er schaffte es, mehr als 55,9 Prozent der Stimmen zu verbuchen und sich gegen José Antonio Kast, einen Vertreter aus dem konservativen Lager durchzusetzen.
Die Hoffnungen, die nun in den neuen Präsidenten gesetzt werden, sind hoch. Nicht nur deswegen, weil er der jüngste Mensch ist, der dieses wichtige Amt bekleidet, sondern auch deswegen, weil er der LGBTQI+ Community derart offen gegenübersteht.

Gabriel Boric

Gabriel Boric möchte in Chile einiges verändern

Die Ziele, die sich Gabriel Boric gesteckt hat, sind ambitioniert, aber dennoch realistisch und dementsprechend umso schöner.
In einem Interview, das er kurz nach seiner Wahl dem Guardian gab, betonte er, wie wichtig es sei, dass Rechte als Rechte respektiert würden. Er wolle es nicht zulassen, dass die armen Menschen den Preis für die Ungleichheit, die in seinem Land (noch) herrsche, zahlen würden.
Der Politiker gilt als sehr europafreundlich. Auch gegenüber dem Guardian erklärte er, sich in einigen Bereichen am Vorbild Europas orientieren zu wollen, unter anderem mit Hinblick auf den Aufbau einer sozialen Marktwirtschaft.
Auch der Bereich Umwelt wird für Borics Regierung eine größere Rolle als für seinen Vorgänger spielen. Damit möglichst all seine Pläne auch umgesetzt werden können, braucht es selbstverständlich auch eine neue Verfassung. Über diese soll dann in 2022 abgestimmt werden.
Kurz: Die Menschen in Chile dürfen sich in Zukunft auf etliche Neuerungen einstellen. Doch was bedeutet die Wahl von Gabriel Boric eigentlich für die LGBTQI+ Community?

Queerfreundlichere Regierungsinhalte in Chile – Gabriel Boric setzt Zeichen

Innerhalb der letzten Jahre hat sich das Leben für viele Menschen der LGBTQI+ Community in Chile grundsätzlich verändert. Viele Details sind jedoch (noch) nicht Gabriel Boric, sondern den allgemeinen aktuellen Entwicklungen geschuldet.
Einen besonderen Meilenstein stellte in diesem Zusammenhang die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe dar. Hierauf kann dann auch in Zukunft aufgebaut werden. Auch wenn viele Menschen in Chile noch aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden, hat sich die Lage in einigen Bereichen verbessert.
Zu den zahlreichen Zielen Borics gehört es unter anderem, die Rechte von Queers zu stärken und die Gleichstellung weiter voranzutreiben.

Wie reagieren die Bürger in Chile auf das Wahlergebnis?

Für viele Menschen, die in Chile leben, bedeutete die Wahl Borics vor allem, dass nun ein linker, europafreundlicher Politiker das Land repräsentieren wird.
Wer jedoch zur Community gehört und politisch interessiert ist, sieht hierin weitaus mehr als „nur“ ein Wahlergebnis, dass unter anderem auch richtungsweisend für das Land sein kann. Daher wurde die Wahl auch gerade in der Szene – nicht nur in Chile, sondern weltweit – begrüßt.
Mit Gabriel Boric hat das Land nun einen Politiker an seiner Spitze, der kein Problem damit hat, Probleme im Bereich der Inklusion und Gleichberechtigung offen anzusprechen und sich offenbar auch nicht davor scheut, hier vollkommen neue Wege zu gehen.
Natürlich gibt es jedoch auch hier kritische Stimmen. Vor allem viele Anhänger aus dem Lager von José Antonio Kast, der für sich ebenso ambitionierte Pläne hatte, fürchten jetzt, dass sich die Politik des Landes jetzt in eine (für sie) falsche Richtung entwickeln wird. Jetzt liegt es an Boric, im besten Fall auch seine Kritiker zu überzeugen.

 

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