Die Segnungsgottesdienste für queere Menschen werden fortgesetzt

Nächste Woche haben queere Menschen in Deutschland einmal mehr die Möglichkeit, an einem Segnungsgottesdienst teilzunehmen.

Einige Stellvertreter der katholischen Kirche geben gleichgeschlechtlichen Paaren im Rahmen dieses besonderen Tages nun wieder die Chance, sich segnen zu lassen. Das „große Ereignis“ soll entweder genau am 10. Mai 2022 oder kurz vorher bzw. danach stattfinden. Über den exakten Termin entscheidet die jeweilige Gemeinde. Wer Interesse hat, teilzunehmen, sollte sich dementsprechend rechtzeitig informieren.

Weitere Segnungsgottesdienste für queers

Der Vatikan ist nach wie vor wenig begeistert

Schon im letzten Jahr wurde ein katholischer Segnungsgottesdienst für queere Personen in Deutschland gefeiert. Interessanterweise sind Aktionen wie diese laut dem Vatikan jedoch verboten. Seiner Meinung nach ist es nur erlaubt, innerhalb einer Ehe zwischen Mann und Frau Sex zu haben. Hierbei handelt es sich jedoch um kein traditionelles Verbot, das über Jahre in dieser Form gelebt würde. Vielmehr wurde diese Sichtweise erst im Jahre 2021 durch ein offizielles Statement wieder bekräftigt.

Genau damit waren viele Menschen nicht einverstanden. Auch viele Katholiken stellten sich gegen die Sichtweise und brachten so zum Ausdruck, dass es ihrer Meinung nach an der Zeit ist, umzudenken. Von einem Einlenken, also einer Absage der Segnungsgottesdienste, kann jedoch nicht die Rede sein. Im Gegenteil! Alles befindet sich gerade mitten in der Planung. Daher bleibt nun eigentlich nur noch abzuwarten, wie der Vatikan auf den erneuten Verstoß reagieren wird.

Aktion #liebegewinnt unterstützt Segnungsgottesdienste und setzt somit ein klares Zeichen
Vor allem die Initiative #liebegewinnt setzt sich für die queeren Segnungsgottesdienste ein. Mitinitiator ist Pfarrer Bernd Mönkebüscher. Er freute sich, kürzlich verkünden zu können, dass mittlerweile sogar mehr als 60 Gemeinden an der Aktion teilnehmen. Somit wird fast in jedem Bundesland ein queerer Gottesdienst veranstaltet.

Besonders in den größeren Städten, wie zum Beispiel Berlin, Köln und Hamburg, dürfte der Zulauf einmal mehr besonders groß sein. Schon im letzten Jahr erfreute sich die Aktion hier einer beeindruckenden Beliebtheit.

Um zu zeigen, wie sehr die Initiatoren hinter der Aktion stehen, hat der Beauftragte der Deutschen Bischofkonferenz, Ludger Schepers, ein homosexuelles Paar in Essen besucht.
In diesem Zusammenhang wurde betont, dass es sehr wichtig sei, dass sich Vertreter der Kirche auch mit den Geschichten von queeren Gläubigen auseinandersetzen. Nur so ist es möglich, sich in die richtige Richtung zu bewegen.

Weitere Segnungsgottesdienste für queers

„Legalisierung“ trotz Vatikanverbot?!

Es besteht übrigens immer noch eine Möglichkeit, die Segnungsgottesdienste für queere Paare auch in kirchlicher Hinsicht „legal“ zu veranstalten, obwohl der Vatikan zum aktuellen Zeitpunkt ein ausdrückliches Verbot ausgesprochen hat. Denn: Derzeit wird an einem Reformprozess mit der Bezeichnung „Synodaler Weg“ gearbeitet.

Genau dieser soll dafür sorgen, dass in Zukunft auch queere Menschen ihren Segen in Deutschland erhalten können. Damit dies jedoch funktioniert und dann schlussendlich wirklich alles „in trockenen Tüchern“ ist, braucht es noch die Zustimmung von zwei Dritteln der deutschen Bischöfe. Aktuell ist in Bezug auf die „Legalität“ der Segnungsgottesdienste für Queers also noch alles offen.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch schon jetzt. Zum ersten Mal nimmt auch eine Bischofskirche an der Aktion teil. Hierbei handelt es sich um die Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg. Vielleicht werden noch weitere Bischofskirchen folgen? Immerhin würde es sich hierbei um einen wunderbaren Beweis dafür handeln, dass vor Gott eben doch alle Menschen gleich sind.

 

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