Der sydonale Weg – wird die Kirche offener gegenüber Queers?

Es könnte sich hierbei um eine echte Zäsur handeln. Denn: aktuell sprechen sowohl viele Queers als auch die katholische Kirche über ein Papier, das die Beziehung zueinander drastisch verändern könnte. Hierin steht, dass queere Beziehungen nicht mehr generell als „inakzeptabel“ einzustufen seien.

Nicht alle sind mit dem Inhalt des Papiers, das im Zusammenhang mit dem Sydonalen Weg entstand,  einverstanden. Vor allem viele Konservative in der katholischen Kirche protestieren. Im Rahmen einer Versammlung soll nun weiter diskutiert werden.

Die Prognosen sehen jedoch, zumindest laut aktuellem Stand, gut aus. Viele Experten gehen davon aus, dass die neue Sichtweise mit einer Mehrheit angenommen werden wird.

Der sydonale Weg

Was ist neu?

Im Papier wird zum Ausdruck gebracht, dass es falsch sei, gleichgeschlechtliche Liebe generell zu verurteilen. Vielmehr würden die „Kriterien einer christlich gelebten Sexualität“ „auch für homosexuelle Menschen“ gelten.

Inwieweit sich diese neue Sichtweise mit den Ansichten des aktuellen Papstes vereinbaren lässt, lässt sich schwer sagen. Immerhin ist es noch nicht lange her, dass das Oberhaupt der katholischen Kirche sich gegen die Segnung von queeren Paaren ausgesprochen hatte. Kommt nun die Wende? Sollte der Papst bei seiner Meinung bleiben, könnten die Hoffnungen auf mehr Gleichberechtigung im Keim erstickt werden. Denn: er hat das letzte Wort.

Nicht alle sind mit den neuen Forderungen einverstanden

Möglicherweise ist es auch genau dieses „letzte Wort“, auf das vor allem die konservativen Kräfte innerhalb der katholischen Kirche hoffen. Die Proteste rund um das Papier, in dem unter anderem auch die Frage gestellt wird, weshalb es homosexuellen Menschen innerhalb der katholischen Kirche verboten sein soll, das Priesteramt zu bekleiden, nehmen zu.

Viele Geistliche, die in der Vergangenheit mit homo-feindlichen Aussagen von sich Reden gemacht haben, haben sich auch dieses Mal wieder zu Wort gemeldet und sich gegen eine Änderung der aktuellen Sichtweise ausgesprochen.

Sollte das Papier abgewiesen werden, würde jedoch nicht nur die Grenze zwischen Queers und der katholischen Kirche, sondern auch der Unterschied zwischen der katholischen und der evangelischen Glaubensgemeinschaft deutlich. Denn: in der evangelischen Kirche sind die Vorgaben – gerade in Bezug auf gleichgeschlechtliche Ehen – deutlich lockerer.

Papst gegen Reform? – Mögliche Szenarien

Wie bereits erwähnt, stehen die Chancen darauf, dass das Papier im Rahmen der Abstimmung durchgewunken wird, nicht schlecht. Viele Mitglieder der katholischen Kirche haben mittlerweile erkannt, dass Schritte in eine etwas weltoffenere Richtung möglicherweise dafür sorgen können, dass sich wieder mehr Menschen mit dem Glauben identifizieren können.

Doch was würde dies eigentlich für die weiteren Entwicklungen bedeuten? Im Falle einer Mehrheit wäre der Papst am Zuge. Er würde die Situation – basierend auf dem Abstimmungsergebnis – wahrscheinlich neu prüfen. Seine Entscheidung würde die Weichen für die Zukunft der Kirche stellen und entweder aufzeigen, dass diese letztendlich doch offener ist als viele meinen oder beweisen, dass es sich bei der katholischen Glaubensgemeinschaft um eine Institution handelt, die trotz einer großen Mehrheit an ihren traditionellen Werten festhält.

So oder so: die Entscheidung des Vatikans wird zu umfassenden Diskussionen führen.

Queers und die katholische Kirche – ein schwieriges Verhältnis

Dass sich der Papst und weitere, eher konservative Vertreter der katholischen Kirche offensichtlich nur schwer mit der queeren Lebensweise anfreunden können, ist nicht neu. Und auch aktuell scheint es so auszusehen, als ob die tiefen Gräben, die hier seit Jahrhunderten bestehen, nicht beseitigen lassen werden.

Besonders interessant ist es in diesem Zusammenhang jedoch auch immer wieder, sich mit den Unterschieden in den einzelnen Ländern auseinanderzusetzen. Denn: während in Deutschland häufig auf das klassische Familienbild gepocht wird, leiden viele Menschen in Ländern wie Afrika oder Amerika auf andere Weise unter dem Mangel an Gleichberechtigung. Teilweise gibt es dort sogar Priester, die die Hetze gegen Queers in ihre Predigten einbauen und so noch mehr dafür sorgen, dass sich die Fronten weiter verhärten dürften.

Doch unabhängig davon, wie sich die Situation weiterentwickeln wird: gerade JETZT wäre es sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, offener und moderner zu werden. Der Papst könnte dementsprechend ein Statement setzen und ein Stück (Kirchen-) Geschichte schreiben.

 

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