Queerer Gottesdienst in München wird unter der Leitung von Kardinal Marx stattfinden

Wer sich ein wenig mit der Geschichte von Kardinal Marx auseinandersetzt, weiß vielleicht, dass der Geistliche Queers gegenüber nicht immer unbedingt freundlich gestimmt war. Im Gegenteil. Noch vor einigen Jahren hat er Schwule, Lesben und andere, die zur Community gehören, noch als „gescheitert“ bezeichnet.

Nun scheint er seine Meinung – zumindest ein wenig – geändert zu haben. Denn: Unter seiner Leitung wird am 13. März 2022 ein queerer Gottesdienst in München stattfinden. Eigentlich ein schöner Beweis dafür, dass es offensichtlich doch möglich ist, sich von seinen eigenen homophoben Aussagen abzukehren und stattdessen tolerant zu werden.

Am 13. März startet ein Queerer Gottesdienst

Infos rund um die Veranstaltung in München

Kardinal Reinhard Marx ist als Erzbischof in München und in Freising tätig. Vielen Mitgliedern der Community ist er unter anderem noch aufgrund seiner homophoben Aussagen bekannt. Seitdem sind einige Jahre ins Land gegangen. Und hätte man ihm damals erzählt, dass er in Zukunft einmal einen queeren Gottesdienst leiten würde, hätte er wahrscheinlich ungläubig mit dem Kopf geschüttelt. Aber: Es passieren eben doch noch Wunder. Und so wird er am 13. März um 18:30 Uhr eine genau solche Messe in der Paulskirche in München lesen.

Genaugenommen handelt es sich sogar nicht um „irgendeine Messe“, sondern um die Messe, mit der das 20-jährige Bestehen dieser Veranstaltungen gefeiert werden soll. Wer Lust hat, auch beim anschließenden Empfang dabei zu sein, braucht eine Eintrittskarte. Diese kann kostenlos über die Seite https://www.queergd.de/ bestellt werden. Der Kardinal selbst soll dann auch anwesend sein.

Viel Begeisterung in den Sozialen Netzwerken

Ein Blick in die Sozialen Netzwerke zeigt, dass Kardinal Marx‘ Entscheidung sehr positiv in der Community aufgenommen wird. Viele Queers sehen diese Entscheidung als einen Schritt in die richtige Richtung.

Einige sehen hierin unter anderem auch eine Art Kehrtwende innerhalb der Kirche in Bezug auf ihre Einstellung zur Community. Immerhin wäre es vor einigen Jahren sicherlich noch nicht denkbar gewesen, dass ein Kardinal, der sich immer gegen Homosexualität ausgesprochen hat, auf einmal derart umschwenkt.

Inwieweit dieser „Trend“ nun weiter verfolgt wird oder ob es sich hierbei um eine Art Ausreißer handelt, ist natürlich abzuwarten. Dennoch zeigen auch andere Aktionen, wie zum Beispiel das Outing zahlreicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kirche oder das große Interesse an den Segnungsgottesdiensten für homosexuelle Paare, dass hier immer wieder Themen angestoßen werden, die die Massen bewegen… Und die vielleicht auch dafür sorgen, dass Queerness im Alltag eine immer präsentere Rolle spielt.

Am 13. März startet ein Queerer Gottesdienst

Wer ist Kardinal Marx eigentlich?

Kardinal Marx ist seit mehreren Jahren als Erzbischof von München eingesetzt. Dementsprechend genießt er innerhalb der Glaubensgemeinschaft ein hohes Ansehen. Aussagen, nach dem Motto „Homosexuelle sind gescheiterte Menschen“, verbreiten sich demnach schnell weiter. Unter anderem sprach er sich in der Vergangenheit auch gegen die Ehe für alle und das Segnen von homosexuellen Paaren aus. Letzteres bis zum Jahr 2018, in dem er bereits begann, hier ein wenig zurückzurudern. Eine komplette Kehrtwende vollzog er jedoch vor einigen Wochen. Mittlerweile setzt er sich sogar offen dafür ein, dass es auch homosexuellen Männern ermöglicht werden soll, Priester zu werden.

Die Tatsache, dass er nun entschlossen hat, den queeren Gottesdienst in München in der Paulskirche zu leiten, ist dementsprechend ein logischer Schritt, der zeigt, dass sich auch die Vertreter traditioneller Institutionen durchaus an die Community annähern können.

 

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One response to “Am 13. März startet ein Queerer Gottesdienst”

  1. Die katholische Kirche, die Deutsche Bischofskonferenz steht gewaltig unter Druck. Mit Recht!! Kriminelle wie Bischof Woelki versuchen zu vertuschen, unterschlagen Gutachten über sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch katholische Priester. “Kardinal Woelki bietet Papst Amtsverzicht an”, die Katholische Ratte (Ex-Papst) Ratzinger windet sich und droht auf seiner Schleimspur auszurutschen. Dieses Natterngezücht verdient Strafe und die Exkommunikation. Sie sind ratlos, und müssten Schuld beherzt und konkret eingestehen mit Konsequenzen oder schleimen. Bischof Marx bot dem Papst den (verdienten!!!) Rücktritt an, den der Papst ablehnt. Der Druck auf die Pfründe der Kirche wächst, die Zahl der Austritte steigt rasant. Ich bin ein großer Freund und Verfechter der kathartischen Ohrfeige. Ich habe in meinem nunmehr siebzigjährigen Leben die Erfahrung gemacht, dass die Ratten frech auf dem Tisch tanzen, weil sie wissen, dass keiner den Mut hat, sie ein wenig durch zu prügeln. In dem Moment, in dem Woelki (Köln), Marx (München-Freising) und all die anderen katholischen Missbrauchs-Ratten Prügel bekommen, wird sich das Problem schlagartig ändern. Erst wenn der erste Bischof beim Hochamt, auf der Altarinsel vor der Versammlung der Gläubigen 3 gewaltige Backenhiebe erhält, die Brille fliegt im weiten Bogen gegen die Wand, erst dann werden sie allmählich verstehen- es ist aus. Erst wenn der erste Bischof/ Kardinal ins Gefängnis kommt, wird aus dem Problem eine Katastrophe!

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