Dancing Queens: eine Frau als Drag Queen?!

Heutzutage schaffen es Film und Fernsehen immer mehr, die moderne Gesellschaft für die Vielfalt der LGBTQ Szene zu sensibilisieren wie in der neuen Netflix Serie Dancing Queens. In vielen Werken gehören die Hauptcharaktere der Sezen an. „Queer as Folk“, „Grace & Frankie“ und „Transparent“ sind nur einige der zahlreichen Beispiele, die zeigen, wie sich die Branche im Laufe der Zeit verändert hat.

Ein beliebter Streamingdienst hat nun einen neuen Film produziert, in dem die Welt von Drag Queens noch ein wenig genauer beleuchtet werden soll.

Der besondere Clou an dem Film ist, dass sich hier eine Frau als Mann ausgibt, um sich dann wiederrum als Frau verkleiden zu können.

Netflix präsentiert Dancing Queens

Worum geht es bei „Dancing Queens“?

Die 23-jährige Dylan hat einen harten Schicksalsschlag hinter sich und könnte positive Erlebnisse gut gebrauchen.

Vor etwas mehr als einem Jahr ist ihre geliebte Mutter verstorben. Mit ihr teilte sie sich eine ganz besondere Leidenschaft: das Tanzen. Immer wieder flohen die beiden aus dem tristen Alltag in die bunte Welt der Rhythmen und Bewegungen.

Der Vater, welcher einen Gemischtwarenladen betreibt, ist oftmals mit der Situation überfordert und weiß nicht weiter. Um ihrem Papa unter die Arme zu greifen, versucht Dylan so oft es geht, im Laden auszuhelfen. Nebenbei führt sie ein kleines Tanzstudio für Kinder, welches sie mit Leidenschaft betreibt.

Erst als die Großmutter einen Casting Termin im Internet entdeckt, hebt sich die Stimmung des – bis dahin – eher traurig angehauchten Films. Dylan macht sich auf den Weg nach Göteborg zum Storan-Theater. Als sie an dem Casting teilnehmen möchte, muss sie vor Ort feststellen, dass der Termin schon vorbei ist. Die beiden Damen, die Dylan diese Nachricht mitteilen, überreden sie, im Laden zu putzen, um den Auftritt einer schwulen Tanztruppe vorzubereiten.

Der Chefchoreograph der Tanztruppe benötigt Dylan als Beispiel, um Schritte zu proben. Schnell wird ihm klar, wie talentiert die junge Dame ist und er möchte, dass sie zum Bestandteil seines Ensembles wird. Doch wie soll eine cis-Frau als Drag Queen performen? Schließlich dürfen nur Männer zur Drag Queen werden – scheinbar.

Dylan verkleidet sich als Mann, um zu einem Mitglied der Tanztruppe werden zu können. Keiner der Truppe bemerkt den Bluff zunächst. Umso geschockter sind alle, als die Wahrheit ans Licht kommt. Dylan wird von der Truppe ausgestoßen, da sie log und – laut Meinung der restlichen Mitglieder – nicht nachempfinden kann, wie es ist, als homosexueller Mann durch die Welt zu gehen.

Eine kurze Kritik zum Film – lohnt sich „Dancing Queens“?

Der Film beleuchtet das bunte Leben von Drag Queens sehr klischeehaft. Eigentlich handelt es sich hierbei um kein großes Problem. Immerhin sind solche Darstellungen gerade im Zusammenhang mit Komödien längst zum Standard geworden.

Dennoch werden sich viele darüber wundern, wie Dylan es angeblich geschafft haben soll, sich als Mann auszugeben. Ein Kapuzenpullover, verstellte Stimme und versteckte Haare reichen scheinbar aus, um die Truppe zu täuschen.

Dieser Punkt ist besonders deswegen problematisch, weil vor allem Männer, die sich als Frauen kleiden, oft Profis darin sind, über statische Geschlechtergrenzen hinauszudenken. Oder anders: Sie sollten eigentlich sofort erkennen, dass es sich bei Dylan um eine Frau handelt. Auch der Umgang mit der Wahrheit ist hier eher weniger gelungen. Denn sollten nicht gerade diejenigen, die wissen, wie es sich anfühlt, ausgeschlossen zu werden, nach dem ersten Schock verständnisvoller sein?

Es gibt dementsprechend mehrere „Was soll das denn?“ Momente, die in dem Film nicht geklärt werden.

Dennoch wäre es sicherlich auch falsch, das Werk komplett zu zerreißen. Die Story ist grundsätzlich gut und unterhaltsam. Auch, wenn es einigen Zuschauern möglicherweise hier und da an ein wenig Feingefühl fehlen könnte.

Fazit: ein toller Streifen für einen Abend auf der Couch – inklusive anschließender Diskussionsrunde.

 

Passend zu dem Beitrag, Diese Serienstars sind schwul.

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