NRW bekommt Impfstoff gegen Affenpocken

Mittlerweile wurden die ersten Impfstofflieferungen gegen die Affenpocken nach Deutschland gebracht. Genaugenommen wurden die Dosen nach NRW geliefert. Die etwa 7.300 Einheiten müssen allerdings kühl gelagert werden. Einmal „aufgetaut“ müssen sie dann binnen 12 Stunden verimpft werden.

Damit genau die Menschen, die die Impfung brauchen, sie auch möglichst zeitnah und unbürokratisch bekommen, ist nun geplant, die Apotheken, die zu den Unikliniken in Köln und Düsseldorf gehören, mit Lieferungen zu versorgen. Einzelne Personen, die dann in den kommenden Tagen aus medizinischem Grund geimpft werden müssen, können sich ihre Dosis dann an den betreffenden Stellen abholen. Wichtig ist es jedoch in diesem Fall, dass das Ganze ärztlich abgesegnet bzw. angeordnet wurde.

NRW kämpft gegen Affenpocken

Muss man sich gegen Affenpocken impfen lassen?

Die aktuelle Empfehlung der Stiko lautet, dass sich Menschen, die zu bestimmten Risikogruppen gehören, gehen die Affenpocken impfen lassen sollten. Zudem rät die Ständige Impfkommission zu einer Impfung, wenn ein enger Kontakt zu einem bereits Infizierten stattgefunden hat.

Das Infektionsrisiko soll unter anderem für Männer, die gleichgeschlechtlichen Sex mit immer wieder wechselnden Partnern haben, vergleichsweise hoch sein. Gegebenenfalls sollten sich auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von besonderen Laboren impfen lassen.
Im Zweifel hilft ein Gespräch mit dem Hausarzt weiter.

Die Einschätzung der Risikogruppe, aber auch die Kommentare einiger Politiker, hatten in letzter Zeit immer wieder zu Diskussionen geführt. Denn: Immer wieder hatte es den Anschein, als seien ausschließlich schwule bzw. bisexuelle Männer vom Risiko zu erkranken betroffen. Viele queere Vereine fürchteten hier eine Art der Stigmatisierung, die auch schon zu Zeiten der Aidskrise aktuell wurde.

Was sind Affenpocken?

Laut aktuellen Erkenntnissen erkranken Menschen, die unter Affenpocken leiden, vergleichsweise mild. Eine Übertragung findet durch engen Körperkontakt statt. Viele Wissenschaftler betonen, dass die Affenpocken dementsprechend nicht mit der Corona Pandemie verglichen werden können. Daher gehen die meisten nicht davon aus, dass wirklich die komplette Bevölkerung gefährdet sein könnte.

Im schlimmsten Fall kann die Erkrankung jedoch zum Tod führen. Genau das ist jedoch vergleichsweise selten. In den allermeisten Fällen verschwinden die Symptome nach einiger Zeit von ganz allein wieder.

Die Symptome, darunter zum Beispiel Fieber und Hautausschlag, verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.

Daher ist es umso wichtiger, möglichst zeitnah einen Arzt aufzusuchen, falls sich Ausschlag, Fieber und Co. zeigen sollten. Dieser kann dann entsprechend mit der Behandlung starten.
Im Allgemeinen scheint sich die Berichterstattung rund um die Affenpocken derzeit wieder ein wenig zu entspannen. Und auch in anderen Ländern reagiert man (zumindest bisher) sehr gelassen. Dies ist unter anderem daran ersichtlich, dass in der gesamten Europäischen Union lediglich etwas mehr als 100.000 Impfdosen geordert wurden.

Affenpocken und die Aidskrise – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Dass sich viele Menschen, gerade zu Beginn der Berichterstattung über die Affenpocken, an die Aidskrise erinnert fühlten, ist sicherlich kein Zufall. Auch damals wusste man noch nicht wirklich viel über die Krankheit, die viele als „Schwulenkrankheit“ bezeichneten.

Viele Heteros fühlten sich sicher. Immerhin hatten sie ja keinen gleichgeschlechtlichen Sex und konnten sich so auch nicht anstecken… Oder doch? Bald zeigte sich, dass sich in Bezug auf Aids niemand in Sicherheit wiegen konnte. Und auch jetzt betonen viele Politiker, wie zum Beispiel der Queer Beauftrage Sven Lehmann, immer wieder, dass sich jeder mit Affenpocken infizieren kann. Es dürfte noch einige Zeit dauern, bis noch mehr offizielle, wissenschaftlich fundierte Ergebnisse hierzu vorliegen, mit deren Hilfe dann auch die Öffentlichkeit noch weiter auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen kann.

 

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