Nicht binäre Person wird in Berlin Opfer von Gewalt

Berlin hat einen weiteren Fall von Homophobie zu verzeichnen. Dieses Mal kam es im Bezirk Spandau zu einem Übergriff. Das Opfer war eine 22-jährige Person. Der Täter ist (bisher noch?) unbekannt. Er beleidigte, trat und schubste.

Homophober Übergriff in Berlin

Was war passiert?

Zur Tatzeit am Montagabend war das spätere Opfer in Spandau (Falkenhagener Feld) unterwegs. Hier wurde die Person von einem bisher noch unbekannten Mann angegriffen und verbal angegangen worden. Es scheint direkt zur Anzeige gekommen zu sein, denn: Schon am Dienstag veröffentlichte die Polizei in Berlin eine entsprechende Meldung.

Dieser zufolge nahm das spätere Opfer die Buslinie M37 in Richtung Waldkrankenhaus. An der Haltestelle “Am Kiesteich” stiegen die 22jährige und der mutmaßliche Täter aus. Letzterer folgte ihr und beleidigte sie immer wieder.

Auf die verbalen Übergriffe folgten Taten. Der Angreifer schubste sein Opfer, trat es in den Rücken und bewarf es – der Meldung zufolge – mit Kieselsteinen.

Letzteres hatte zur Folge, dass auch das Display des Handys des Opfers beschädigt wurde. Glücklicherweise befanden sich jedoch Angehörige des Opfers in der Nähe und halfen schnell. Dies hatte zur Folge, dass der Täter flüchtete.

Das Opfer wurde durch den Übergriff verletzt. Es erlitt Schürfwunden und wurde ärztlich behandelt. Nun ermittelt der Staatsschutz des Landeskriminalamtes.

Gewalt gegen Queers: Keine Seltenheit

In vielen Städten kommt es nahezu täglich zu Gewalt gegenüber Queers. Viele Menschen aus der Community fordern schon lange, dass hier genauer hingeschaut wird. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn auf die Polizei noch weiter sensibilisiert wird. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Menschen, die Opfer geworden sind, ihren Mut zusammennehmen und die entsprechenden Taten zur Anzeige bringen.

Ein Blick auf die Statistiken rund um queere Verbrechen schockiert. Denn: Nicht nur in Deutschland haben Übergriffe dieser Art im Laufe der Zeit zugenommen. Besonders oft werden schwule, transsexuelle und bisexuelle Männer zum Opfer.

Berlin nimmt in diesem Zusammenhang mit Hinblick auf die Aufklärung der entsprechenden Verbrechen eine Art Sonderrolle ein. Denn: Die Hauptstadt gehört zu den Städten, die sich vorgenommen haben, explizit und in Zukunft noch besser auf die Problematik aufmerksam zu machen, um so auch Menschen aufzuklären, die sonst weniger mit der Community zu tun haben.

Auch immer mehr Polizisten werden sensibilisiert

Wie geht man mit einem Menschen um, der zum Opfer homophober Gewalt geworden ist? – Diese und weitere Fragen stellen sich immer mehr Polizisten. Viele von Ihnen werden explizit geschult. Ihnen wird beigebracht, wie sie Verständnis für die Queers in dieser ganz besonderen Situation zeigen können. Wie wichtig genau das ist, zeigten in der Vergangenheit einige Negativ-Beispiele.

Ein Klassiker: Versteht ein Polizist, der eine Anzeige aufnimmt, nicht, wie sich eine nicht-binäre Person definiert, wird es schwer, auf ihre Gefühlslage einzugehen.

Daher gibt es in immer mehr Bundesländern Schulungen, in denen auf die entsprechenden Details im Zusammenhang mit Hassverbrechen hingewiesen wird. Und damit auch möglichst viele Queers wissen, an wen sie sich im Falle eines Delikts wenden können, gehen verschiedene Polizeistationen noch einen Schritt weiter, indem sie immer wieder auf entsprechende Beratungsangebote aufmerksam machen.

Wer Opfer von homophober Gewalt geworden ist und bemerkt, dass die Tat sein Leben weiter beeinflusst, kann sich natürlich auch professionelle Hilfe holen. Erster Ansprechpartner ist in der Regel der behandelnde Hausarzt. Dieser kann an einen Psychologen verweisen, mit dessen Unterstützung das Ganze dann bestmöglich aufgearbeitet werden sollte.

 

Hast du schon von dem Volksverhetzung Prozess mit Darisuz Oko gehört?

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